I
Stabilitäts
^-Problem. 481
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Monaten so vertheilt wurde, daß man
fast die Hundertel-Secunden sicher zu ha
ben meinte. Als aber nach der Mitte
des achtzehnten Jahrhunderts die unver
gleichbar viel genaueren B r adle y'schcn
und Maskelpn e'schen Beobachtungen
der Sternwarte Greenwich hinzuka
men, hatte man eine selbstständige Reihe
der neuesten, besten Beobachtungen vor
sich, aus welchen allein sich der sy-
n o d i sch e Monat mit derselben Genauig
keit der Hundertel-Secunden, ja noch viel
genauer, ergab. Das Resultat war an
fangs sehr überraschend: der gegenwär
tige Mondumlauf erschien merklich schnel
ler, als der aus Vergleichung der älte
sten und neuesten Beobachtungen geschlos
sene; und wenn man mit der gegenwär
tigen mittleren Bewegung des Mondes
und mit der gesammten Gravitations
Theorie (d. h. mit Berücksichtigung der
durch die Anziehung der Sonne im Laufe
des Mondes hervorgebrachten mannigfal
tigen Störungen) zurückrechnete, so ergab
sich das Mittel der Mondfinsterniß fast
3 Stunden später, als es beobachtet wurde.
Dieselbe Abweichung zeigte sich in allmä-
lig abnehmendem Grade, wenn man an
dere, von P t o l e m ä u s angeführte Son
nen- und Mondfinsternisse des Alterthums,
deßgleichen die von den Arabern beobach
teten, mit der Theorie verglich. Da ka
men mehrere Astronomen ersten Ranges
auf den Gedanken einer fremden, von
der Gravitation verschiedenen
Kraft, welche den Mond beschleunige,
und meinten, mit dieser Beschleunigung
sey vermöge des dritten Kepler'scheu
Gesetzes auch eine continuirliche Annä
herung des Mondes an die Erde verbun
den (was sich bei den in alter Zeit höchst
unvollkommenen Bestimmungen der Ent
fernung des Mondes von der Erde ver
mittelst der Parallare oder des scheinba
ren Durchmessers des Mondes, nicht durch
directe Beobachtungen ausmachen ließ).
Sie fragten daher: Was wird in künf
tigen Jahrtausenden daraus werden?
Wird der Mond endlich auf die Erde her
abstürzen ? Um diese Zeit trat La place
auf, welcher die mathematische Analysis
in ihrer Anwendung auf die Himmels-
Mechanik aus eine bis dahin nicht geahnte
Stufe der Vollkommenheit erhob; er be
merkte zuerst, daß man in der Bestim-
ii.
mung der durch die Sonne hervorgebrach
ten Störungen des Mondeö übersehen
hatte, auf die Veränderungen der Er-
centricität der Erdbahn Rücksicht zu neh
men , und erklärte daraus auf eine sehr
einfache Art die bis dahin so räthselhafte
inculare Beschleunigung des Mondes,
ohne daß es nöthig war, eine fremde
Kraft zu Hülse zu nehmen; auch bewies
er zugleich, daß mit dieser Beschleuni
gung (welche in eine Verzögerung
übergeht, sobald aus der Verminderung
der Erccntricität der Erdbahn eine Ver
mehrung derselben wird) keine Verände
rung der mittleren Entfernung des Mon
des von der Erde verbunden ist, und
stellte jene Beschleunigung als eine Sä-
cular-Aenderung der Länge der
Epoche dar. Die Frage nun, was
endlich daraus werde, hangt, wie man
sieht, aufs Engste mit der Frage nach
der Stabilität der Erdbahn in
Beziehung auf ihre Ercentrici-
tät zusammen; erreicht diese einst ihr
Minimum, oder geht die Erdbahn gar
in die völlige Krcisgestalt über, so
hat auch die Umlaufszeit des Mondes ihr
Minimum, und wächst wieder, wenn die
Ercentricität der Erdbahn wächst. Sollte
aber einst nach vielen Jahrtausenden die
Ercentricität der Erdbahn über alle Gren
zen hinaus wachsen, so müßte der Mond
immer langsamer laufen, und der Ge
brauch der Vollmonde zur Bestimmung
der christlichen Hauptseste, namentlich des
Osterfestes, müßte eine wesentliche Aen
derung erfahren; dasselbe könnte nicht
mehr, wie nach dem bisherigen, durch
alte Observanz geheiligten Gebrauch,
vermittelst des 19jährigen (Meton'schen)
Mond - Cyklus berechnet werden , indem
dann nicht mehr, wie jetzt, 235 synodi«
sche Monate so genau auf den Tag mit
19 tropischen Jahren zusammenfallen wür
den.
Wir sehen aus dieser Zusammenstel
lung die Menge und die Wichtigkeit der
zu beantwortenden Fragen; nehmen wir
hierzu die Complikation der periodi
schen Störungen des Laufes der Sonne,
des Mondes und aller Planeten, so müs
sen wir sagen: Wenn gleich nichts Ein
facheres gedacht werden kann, als das
von Newton entdeckte große Grundge
setz der Gravitation, so bleibt doch die
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