Full text: L-Z (2. Band)

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Süd — Synodische Revolution. 
Süd, Süden, s. Mittagspunct. 
Süden, als physischer Gegensatz 
von Norden, s. Norden, wo dieser 
merkwürdige Gegensatz, im Sinne des 
verewigten Wiener Astronomen Littrow, 
weiter verfolgt wird. 
Südliche Abweichung, Breite, 
Halbkugel, Polarkreis u. s. w., 
siehe Abweichung, Breite u. s. w. 
Südlicht, Australschein; Aurora au 
stralis ; Aurore australe , Lumière au 
strale. Durch diesen Namen bezeichnet 
man, mit örtlicher Beziehung auf die 
südliche Hemisphäre und namentlich auf 
deren Polarzone, dieselbe Erscheinung, 
von welcher wir bei Beziehung aus die 
nördliche Hemisphäre, jedoch unter Ver 
weisung auf den vorliegenden besondern 
Artikel, im Vortrage über Nordlicht 
gehandelt haben; das „Südlicht" hat näm 
lich ganz unstreitig eine gleiche Ursache 
und Beschaffenheit mit dem Nördlich t,* 
daher ich, hinsichtlich dieser beiden Um 
stände , auch lediglich jenen Vortrag zu 
vergleichen bitte. Aus Grund dieser Vor 
aussetzung hat man auch das Nordlicht 
und das Südlicht mit dem gemeinschaft 
lichen Namen der Polarlichter be 
legt, unter welchem, wie ich zugleich be 
merke, nur durch ein Versehen versäumt 
worden ist, besonders hierher zu ver 
weisen. 
Indeß sind diese „Südlichter" viel sel 
tener, als die Nordlichter beobachtet wor 
den, welches wohl daher rühren mag, daß 
die südlichen Polarländer auch seltener, 
als die nördlichen besucht und beschrieben 
worden sind. Ich finde Beobachtungen 
von „Südlichtern" nur in Johann 
Reinhold Forster's, des berühmten 
Begleiters von Cook, „Bemerkungen 
auf seiner Reise um die Welt" (einem 
an den genialsten Bemerkungen besonders 
über Gegenstände der physischen Erdbe- 
<- Eö wäre denn, daß man mit Bezug auf 
die im Art. Norden und Süden, als 
physischer Gegensatz, angedeuteten Gründe 
gleichwohl die Möglichkeit gewisser Mv> 
bisicalivnen dieser Gleichheit der Ursache 
und der Beschaffenheit der Erscheinung 
an den entgegengesetzten Polen anneh 
men wollte. 
schreibun^ überhaupt ungemein reichen 
Werke). Berlin. 1763. gr. 8. S. 103 flg., 
wo aber die Schilderung so genau mit 
der von mir gemachten Beschreibung des 
Nordlichtes übereinkomint, daß ich in ein 
weiteres Detail über den, ohnedieß nicht 
streng astronomischen Gegenstand auch 
nicht weiter eingehe. 
Synodischer Monat, s. Monat, 
S. 139. 
Synodische Revolution; llevo- 
lutio synoclalis ; Revolution synodique. 
Ganz allgemein: die Zeit, die verstreicht, 
bis sich zwei Gestirne, welcher Art sie 
nun auch seyn mögen, gegen einen drit 
ten Weltkörper, auf den sie bezogen wer 
den sollen, wieder in einer solchen näm 
lichen Stellung befinden, daß sie (ihre 
Mittelpuncte), abgesehen von aller 
Breite, in einer geraden Linie'" mit 
ihm stehen. So würde z. B. ein Astro 
nom in der Sonne (vergl. das gleich 
Folgende) die Zeit der Wiederkehr des 
Planeten Erde zu einer solchen gerad 
linigen Stellung mit ihr und etwann 
dem Mars die (heliocentrische) 
„synodische Revolution" dieser beiden Pla 
neten in Bezug auf sich, d. h. also in 
Bezug auf die Sonne nennen können; 
und im bloß etymologischen Sinne („sy- 
nodisch," zusammenkünftlich) dürfte er 
dasselbe auch von der Rückkehr eines oder 
des andern dieser beiden Planeten zu ei 
ner solchen („heliocentrischen") Stellung 
gegen einen Firstern sagen. 
Im engeren Sinne aber versteht 
man unter „synodischer Revolution" bloß 
den Zeitverfluß der Wiedererscheinung der 
Planeten (wegen der synodische,, Re 
volution des Mondes s. oben) in ih 
rer fast oder ganz geradlinigen Zusam 
menkunft mit der Sonne, aus der 
Erde, oder mit der Erde, aus der 
Sonne gesehen (wcßhalb wir den Beob 
achter eben in die letztere versetzten), also 
die Zeit der Rückkehr eines Planeten zu 
* Dieß heißt: ahne Breite müssen die drei 
Gestirne in der Ekliptik in einer y e rü 
den Linie, bei v e r sch i e d e n e r Breite 
aber wenigstens in der, durch diese Linie 
auf der Ekliptik senkrechten Ebene (so 
viel als in einem nämlichen Breiten 
kreise) zusammentreffen.
	        
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