Full text: L-Z (2. Band)

Uranus. 
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ils sowohl als in d er Bahn) * 
war 72° 59' 35"; 
und die Neigung (auch 
eigener Art.) der Bahn- 
ebene des Uranus 
gegen die Ebene der 
Ekliptik endlich nur . . 46' 28"; 
— womit denn die sämmtlichen Ele 
mente (vcrgl. d. Art.) dieses Planeten 
bestimmt sind. 
Der Durchmesser der S ch e i b e des 
Uranus sodann zeigt sich uns (d. h. 
von der Erde aus gesehen) unter 
einem Winkel von 4 Secunden, wogegen 
der Durchme sser der Erdkugel aus 
dem Uranus höchstens 1 Secunde groß 
erscheinen kann. 
Dieß läßt sich aus der Horizontal- 
Parallare (s. d. Art. S. 240) dieses 
Planeten, welche ihrerseits aus seiner 
<uns schon bekannt gewordenen) Entfer 
nung hervorgeht, folgern; denn diese 
„Horizontal - P a r al l ax e" eines Ge 
stirns ist, wie in demselben Art. weiter 
auseinandergesetzt wird, nichts anderes, 
als der Winkel, unter dem der Erd- 
halbmesser auf dem Gestirne gesehen 
wird, so daß ihre Verdopplung also 
den dortigen scheinbaren Erddurchmes 
ser angibt. Nun verhält sich aber der 
von der Erde gesehene scheinbare 
Durchmesser des Uranus (4") zu dem 
vom Uranus gesehenen scheinbaren 
Durchmesser der Erde (1") offenbar 
wie der wahre Durchmesser des Ura 
nus (x) zum wahren Durchmesser der 
* Ich erinnere nämlich nochmals daran, daß 
man in der Planetenbahn, rück 
wärts vom a n f st e i g e n d e n Kno 
ten, als einem der beiden, ihr mit der 
Ekliptik gemeinschaftlichen (Durch 
schnitts-) Puncte, einen der Länge dieses 
Knotens ans letzterer gleichen Bogen 
nimmt, und von dessen anderem (west 
lichen) Endpunkte an die Längen in 
der Bahn, wie (vergl. die vorausge 
hende Anmerk.) oben die Länge des 
Perihelinms, die Epoche u. f. w. 
zählt. Auf diese Weise wird der bestän 
dige Bezug der Planeten- zur Erd 
bahn (Ekliptik), als diejenige, welche der 
i r d i sch e Astronom natürlich zunächst im 
Auge hat, am besten erhalten. 
Erde (1720 geogr. Meilen; s. Erde, 
S. 363), und man hat also: 
4 : 1 — x : 1720, 
woraus x = (4 . 1720 —) etwann 
7000 geograph. Meilen kommt (andere 
Astronomen geben denselben etwas grö 
ßer). * Demnach beträgt die K u g e l- 
oberfläche des Uranus etwann 
150 Millionen Quadratmeilen, oder 15 
Mal mehr als die Oberfläche der Erde 
(1. c.), und der Cubik - Inhalt'"' dieses 
Planeten 160000 Millionen Cubikmeilen, 
also das 70fache des Cubik-Juhaltes der 
Erdkugel (von — vergl. wieder Erde, 
l. c. — 2600 Millionen solcher Meilen). 
Wäre Uranus bei diesem also 70 Mal 
größeren Volumen zugleich so dicht 
als der Planet Erde (betrüge auch sein 
Gewicht das 70fache des Gewichts der 
Erdkugel; müßte man, um den in eine 
Wageschale gelegten Uranus auszuwägen, 
in die andere 70 Erdkugeln thun); so 
würde er auch in der Himmelswage, 
d. h. durch seine Schwerkraft, durch die 
Gewalt der von ihm bewirkten Per tu r- 
* Ich mache überhaupt darauf aufmerksam, 
daß die Angaben über diesen Planeten 
Uranus nicht bei allen Astronomen ganz 
genau übereinstimmen, welches bei Be 
rücksichtigung seiner ungeheuren Entfer 
nung und der Kleinheit seines schein 
baren Durchmessers auch nicht befrem 
den darf. 
** Der Durchmesser der 7000 Meilen, 
mit 3,14t niultiplicirt. bringt den Um 
fang des U r a n n s - A e q u a t o r S = 
nahe 22000 , woraus die Fläche deS 
22000.7000 
größten K u g e 1 k r e i se s — 
4 
— 41000000, und die Kugel ober- 
fläche, alS das 4fache der Kreisfläche — 
164000000, für welche wegen den leicht 
begreifliche» Schwierigkeiten genauester 
Bestimmung die obigen 150 Millionen 
Quadratnicilen angenommen worden sind; 
— der Cubik-Jnhalt sodann endlich folgt 
7000 
daraus — 150000000 . • - Ich 
ö 
hätte mich dieser Rechnung wegen zwar 
auf die Elementargevmetrie beziehen kön- 
ncn; manchen Leser» ist eS indeß ange 
nehm, auch solche Sähe unmittelbar vor 
zufinden.
	        
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