Full text: L-Z (2. Band)

Variation des Mondes. 
626 
der wahre Mond mit seiner anfäng 
lich zwar größeren, aber eben der 
hier Statt findenden verzögernden 
Sonnen - Perturbatio» wegen mm a b- 
nehmenden Geschwindigkeit dem m i 11 
leren voraus, und sein Vorsprung vor 
ihm wuchs, bis dieser gegenseitige Ab 
stand nicht weiter wachsen konnte, indem 
beide Geschwindigkeiten gleich wurden, 
wonächst die sich, ihrem Charakter gemäß, 
immer g l e i ch b l e i b e n d e m i t t l e r e, 
also nunmehr ihrerseits denVorsprung 
vor der, bevorwortetermaßen, abneh 
menden wahren gewann. 
In der ersten Quadratur (6 un 
serer Figur 3 der Tafel XXII.) kommt 
sodann der mittlere (der, wie ich mich 
deö Ausdruckes bedient habe, „nicht va 
riirte") Mond mit dem „variirtcn," dem 
wahren, wieder zur gleich enZeit, * 
aber doch mit der ihm jetzt inhärirenden 
größeren Geschwindigkeit an, und geht 
demnach gegenwärtig damit hinwiederum 
dem wahren voraus, welches jetzt an 
hebende Voreilen des mittleren 
Mondes aus den nämlichen Gründen bis 
zum zweiten Octanten (6 zwischen 
W und M ; Längendifferenz von Mond 
und Sonne — 135°) fortdauert, wo nun 
mehr allererst die, mit dem hier eintre 
tenden Zueilen ans die Spzpgie (auf 
die Opposition 0) wieder wachsende 
Geschwindigkeit des wahren Mondes 
der mittleren abermals gleich wird, da 
her der gegenseitige Abstand und mit ihm 
nm größte» seyn) kn»n, wo die Ursache 
aufhört zu wirken (wo dein bishe 
rigen Wirkungsresultnte eine weitere Ver 
mehrung nicht mehr hinzukommen kn»»). 
Der Ausdruck für die Variation (wie 
man mit Bezug auf die vorangehende, 
hierher verweisende Anmerkung auch sa 
ge» könnte), „sie sey — 39' sin 2 d," 
ist ei» Bevba chtungs. Resultat. In 
der ersten Quadratur findet fich aber 
der Abstand des Mondes von der Sonne 
(die Langen bifferei, z d) — 90°, 
von deren Doppeltem (2 . 90 » — 
180°) der Sinus = 0 ist, so daß diese 
Ungleichheit also, wie ich oben sage, hier 
verschwindet, demgemäß „der „nicht 
variirte" (der mittlere) und der „va- 
riirte" «der wahre) Mvud in der That 
in der Quadratur zusammen find. 
die Variation, bevorwortetermaßen, 
ein zweites, aber negatives* Ma 
ximum erreicht. 
Zu diesem Syzpgien - Puncte O 
der Opposition gelangt der wahre Mond 
W solchergestalt zwar nochmals zugleich 
mit dem mittleren M (der Umstand, 
daß hier d — 180", also 2 d — 2.180 
— 360", wovon der Sinus — 0 , be 
weist Dieß sowohl, als das hier eintre 
tende zweite Verschwinden derVa ria- 
tion); allein seine erlangte Geschwin 
digkeit ist nun seinerseits wieder 
größer, und er eilt damit dem letzte 
ren voran, bis diese respective» Geschwin 
digkeiten im gegenwärtigen Quadranten, 
wo W von O w e g geht, in C , dem 
dritten Octanten, zwischen M und 
W, und also bei (180 -f- 45 —) 225° 
Längenverschicdenheit neuerdings gleich 
werden, und somit, unserer Theorie ge 
mäß, auch ein drittes Maximum"* 
der Variation eintritt, wonächst, umge 
kehrt, nochmals der mittlere Mond au 
Geschwindigkeit gewinnt. 
Ganz nach Art der Beziehung auf die 
vorigen Phasen kommt derselbe damit 
aber in der z w e i t e n Q u a d r a t u r, *** 
6' unserer Figur, wiederum zugleich 
mit dem daselbst retardirten wahren 
Monde au, d. h. die Variation ver 
schwindet in dieser Quadratur neuer 
dings (Längendifferenz hier — 270" ; 
2 Mal 270° aber — 540, und 540 - 
360 — 180°, davon der Sinus — 0, 
welcher Werth dieß dritte Verschwin 
den der Variation bedingt); wogegen 
nun letzterer, indem er der Spzygie 
* Die Formel: Variation — 39' sin 2 d, 
zeigt es abermals, indem d hier also — 
135", und 2d daher — (2 . 135 —) 
270", wovvn der Sinus in der That 
** d ist hier nämlich — den angegebenen 
225", deren D o p p e l t e s — 450, wel 
che , wenn 360" abgezogen morde», 90° 
lassen, davon der SinuS — 1. 
*"* Ich bitte, „Quadratur" und „Quadrant" 
nicht mit einander zu verwechseln; die 
Mondbahn, wie jeder Kreis «jede 360"), 
zerfallt in vier „Quadranten" (4 Mal 
90°); ber Mond kommt aber in dieser 
Bahn nur zwei Mal in „Quadratur" 
mit der Sonne (erstes und letztes Viertel).
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.