Full text: L-Z (2. Band)

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Veränderung — 
um eine Sonne höherer Ordnung be 
schreibt, wobei sich ein scheinbares A u s- 
einandertreten derjenigen dieser Ge 
stirne , aus welche die Bewegung l o 6- 
geht, gleichwie einZusammentxeten 
der rückwärts liegenden (hinterwärts 
bleibenden) veroffenbart. Hiermit verbin 
det sich die, auch im citirten Artikel nach 
gewiesene E i g e n b e w e g u n g * der Fix 
sterne, um diejenige allmälige und 
partielle „Veränderung des Himmels 
anblickes" zu veranlassen, welche ich gleich 
Eingangs besonders hervorgehoben und, 
mit Verweisung wegen des Weiteren hier 
her, schon in Bezug auf das Vorrü 
cken der Nachtgleichen angedeutet 
habe; eine gänzlich solche „Veränderung"! 
muß aber für uns, gleichwie für die Be 
wohner der g a n z e n Systemswelt, dann 
eintreten, wenn die gedachte Bewegung 
der Sonne in Begleitung ihres Plane 
tengefolges einstmals in durchaus neue 
Regionen des Himmelsraums, und dem 
nach zu durchaus neuen Sternen geführt 
haben wird. Freilich kann darüber die 
ungemessene Zeit von noch vielen Jahr 
tausenden und abermals Jahrtausenden 
verstreichen; eintreten indeß zu irgend 
einer Zeit, welche Zeit dieß nun auch 
seyn möge, muß nach Maßgabe der Da 
ten aller bisherigen Beobachtung eine 
solche „Veränderung des Himmelsanbli 
ckes" schlechterdings; — und es wird 
dann, wie gesagt, ein andrer, ein neuer, 
ein „veränderter" Himmel über der alten, 
aber, gleichwie dieser Himmel, ewigen 
Erde hangen, bis nach andern Aeonen 
von Jahren mit dem Schlüsse des ange 
deuteten Sonnenkreislauses auch die al 
ten Sterne wiederkehren. 
Also muß der Begriff der „Verän 
derung," welche wir an den Himmels 
körpern nach ihrer Anordnung, ihrer Be 
wegung u. s. w. gewahren, und wie ich 
diese Veränderung nun hier vorzüglich 
mit Rücksicht auf unser System betrach 
tet habe, richtig aufgefaßt werden; im 
ganzen Universum herrscht dieß Leben 
der Veränderung vor, aber es endet nicht 
mit dem Tode der Zerstörung; bei der 
Dieser Einfluß auf die „Veränderung 
des HimmelSanblickeS" ist besonders her- 
vvrgelwben im Art. Sternkarten, 
S. 533. 
Vergrößerung. 
Schöpfung Seiner Werke hat der Schö 
pfer die „Veränderung" nicht aus 
schließen , aber Er hat ihr auch sogleich 
die bezeichneten Gränz en anweisen und 
diesen Seinen Werken dadurch eine solche 
ewige Dauer sichern wollen, welche nicht 
weniger im citirten, meinem gegenwär 
tigen Vortrage so nahe verwandten Ar 
tikel Stabilitäts-Problem nach 
gewiesen wird. Die Wiederholung die 
ses Nachweises mit letzterer Beziehung 
hat die gleich Eingangs hervorgehobene 
Hauptabsicht des gegenwärtigen Vortra 
ges, den ich nun hiermit beschließe, aus 
gemacht; „quiconque,“ so drückt sich aber 
der ehrwürdige Petersburger Astronom 
Schubert * („Traité d’Astronomie 
théorique.“ Petersburg. 1822. 3 B. 4. 
111. 524) auf Veranlassung ähnlicher Be 
trachtungen über diesen erhabenen Ge 
genstand aus, „quiconque est capable 
de comprendre ces vérités sublimes, 
ne peut qu’adorer la Sagesse suprême 
qui destina la plus parfaite machine 
à une durée éternelle, en mettant dans 
sa première organisation le germe de 
l’immortalité, et en préscrivant aux 
corps célestes des limites insurmonta 
bles , dans lesquelles ces masses im 
menses circuleront éternellement sans 
interruption et sans confusion !“ 
Verfinsterung, s. Fi nsternisse. 
Vergrößerung; Amplificatio ; .¿/m- 
plification , Grossissement. Diejenige 
Wirkung optischer Instrumente, insbeson 
dere der Fernröhre (und Mikro- 
* Schubert (Friedr. Theodor) , geboren z» 
Helmstädt 1758, widmete sich schon früh 
aus innerster Neigung dem Studium der 
Astronomie, erwarb sich als Kenner der 
Wissenschaft Bekannte, und erhielt durch 
dieselben den Ruf eines Geographen der 
Kaiserliche» Akademie der W. W. zu Pe 
tersburg , allwo er sodann 1804 zum 
Astronomen der akademischen Sternwarte 
ernannt wurde, und als solcher 1825 starb. 
Von seinen vielen astronomischen Schrif 
ten , unter denen sich auch eine „Popu 
läre Astronomie." Petersburg. 1804. 3 
B. gr. 8. befindet, bildet doch die oben 
genannte „Astronomie théorique" (vgl. 
den Art. Astronomie, S. 65) das 
Hauptwerk.
	        
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