Vesta.
65 S
1) Halbe große Are der Bahn-
Ellipse (die halbe große Are der Erd
bahn — 1) 2,3615 (49 Millionen Mei
len), woraus nach der dritten Kepler-
schen Regel (Seite 911) vieUmlanfs-
zeit folgt:
Sid er isch
3 Jahr 229 T. 17 St.
Tropisch
3 Jahr 229 T. 13 St.
Syn odisch
1 Jahr 138 T. 23 St.
2) Epoche, d. h. mittlere Länge in
der Bahn" (für irgend eine bestimmte
Zeit, hier), für den 23sten Juli 1831 im
mittleren Mittag Berlins 84° 47' 3".
3) Ercentricität (halbe große Are
der Vestabahn — 1) 0,0886.
4) Länge des Periheliums (in
der Bahn) 249° 11' 37".
5) Länge des aufsteigenden
Knotens'"' 103° 20' 28". ,
6) Neigung 7° 7' 57".
Dieß sind diejenigen sechs Data, wel
che man im strengeren Sinne als die
Elemente der Bahn eines Planeten
(vergl. d. Art. S. 301), und also hier
der Vesta, anzuerkennen hat. In an
dern Werken finden die Leser jedoch, statt
dieser sechs, vielmehr oft neun solche
Daten, nämlich außer den voran speci-
ficirten auch noch 7) die mittlere Ano
malie für den Moment der Epoche,
8) die mittlere tägliche Bewe
gung, und 9) die größte Mittel
punctsgleichung gegeben, welche
aber sämmtlich nur Consequenzen jener
6 eigentlichen Elemente sind. Die
mittlere Anomalie nämlich folgt
offenbar aus der gleichzeitigen (2) mitt
leren Länge in der Bahn, wenn
davon die (4) Länge des Perihels
abgezogen wird * (ein rechnendes Beispiel
unten beider versprochenen nachträglichen
^Betrachtung des neuenPlanetoiden Hebe):
die mittlere tägliche Bewegung
!ist nichts als der Quotient des Vollkrei-
Flir Leser, wie ich Sie mir denke, nicht ses (360°) um den Brenn- (Kraft-, Cen-
für Astronomen . hier eine Be NI er- trat-) Puuct des Bahnlauses durch die
kung. Selche Leser müßten mich näm-
lich frugen: wie kann man diese „Epo
che," wornnrer man (vergl. d. Art. S.
333) doch den, beim Ausgange von ei
nem gewisse» Bahnpnncte mit mitt
lerer (durchschnittlicher) Geschwindigkeit
erreichten andern Bahnvrt des Plane
ren versteht, kennen, da die Beobach
tung vielmehr nur zu wahren Län
gen verhilft?
Antwort: Die Beobachtung gibt aller
dings zunächst nur wahre Längen in
der Bahn, zugleich aber, mit Bezug auf
die Länge des Perihels, auch wahre An o-
ni allen, woraus (vergl. ebenfalls die
sen Artikel) die mittleren Anoma
lien, d. h. die ni i t t l c r e n A b st ä n d e
vom P e r i h e l, und, da in diesem
Puncte die mittlere der wahren Länge
gleich ist, auch die verlangte mit! lere
Länge für den Moment der Beobach
tung folgt, von welchem Momente man
demnächst nur mit der mittleren Ge
schwindigkeit weiter zu rechnen braucht,
um den mittleren Bahnvrt für jede
andere Zeit (eben die „Epoche«) zu
haben.
' Zch sehe hier nicht hinzu „in der Bahn,«
indem eS bei dieser Länge einer wei
teren Unterscheidung von der Länge in
der Ekliptik nicht bedarf, da man,
wie wir (z. B. a„S dem Collectiv-Artikel
Planetoiden, S. 327) wissen, in der
Planetenbahn, vom aufsteigenden
Knoten an, rückwärts einen der „Länge
dieses Knotens« in der „E k l i p r i k"
gleichen Bogen nimmt, und von dessen
andern (w e st l i ch e n) Endpuncte die Lan
gen in der Bahn zählt, demzufolge die
K n v t e n l ä n g e in der Bahn und i»
der Ekliptik also gleich ist.
Dieß setzt also eine größere mittlere
Länge als Anomalie, d. h. das Pc,
rihel zwischen dem Aufangszählpuncte
und dem Planeten, voraus; wäre umge
kehrt letztere dagegen größer, so sind
erst noch 360 ° hinzuzufügen. Ist z. B.»
um die Sache so übersichtlich als möglich
zu machen, die Länge des PerihelS
2°, des Planeten 1° (dieser also
zwischen jenem und dem AnfangSzahl-
puncte), so bringt der oben geforderte
Abzug der Länge des Perihels (2°)
von der Länge deö Planeten (1°)
— io, wozu 366° addirt werden müssen,
wenn man die dann Statt findende A » o-
m a l i e der 359° haben will.