Full text: L-Z (2. Band)

655. 
Vesta. 
Den Namen „Hebe" aber hat diesem neuen Planetoiden, auf Ansuchen des 
Entdeckers und mit Beistimmung des Berliner Astronomen Encke, unser, nur 
eben erst genannter Gauß beigelegt, auch das Zeichen y dafür gewählt. 
Ueber die Dimensionen desselben ist dagegen bei seiner außerordentlichen 
Kleinheit, welche noch keine Messung des Durchmessers zugelassen hat," bis jetzt 
Nichts bestimmt, und noch weniger würde sich demnach über seine physische 
Beschaffenheit sagen lassen, daher ich die Betrachtung dieses neuen Planetoi 
den Hebe hiermit beende und gleich zur Iris, derentwegen auch schon Eingangs 
hierher verwiesen ist, übergehe. 
Iris wurde entdeckt am 13ten August des laufenden Jahres (1847) durch den 
Englischen Astronomen Hind; und wieder war es der oben genannte fleißige 
D'Ar re st, welcher nach den, von mir als nothwendig nachgewiesenen drei voll 
ständigen Beobachtungen die nachstehenden, auf den Entdcckungstag reducirten 
Elemente dieses zweiten der beiden neuesten Planetoiden berechnete, und die ich 
nun gleich mit der voran dafür nachgewiesenen gewöhnlichen astronomischen Be 
zeichnung hier folgen lasse: 
Elemente der Iris .** 
Epoche 1847. Aug. 13. Mittlerer Berliner Mittag. 
Mittlere Länge (M) 297° 56' 17". 
Länge des Periheliums (n) 38° 49' 56" Í*** m. Aeg. 
Länge des aufsteigenden Knotens (Q) . . . 258° 52' 25" j 1847. Jan. 0. 
Neigung der Bahn (i) 5° 22' 16". 
Ercentricitätswinkel (</>) 14° 28' 44". 
Logarithmus der halben großen Are (log a), näm 
lich halbe große Are der Erdbahn — 1 ... . 0,38000. 
Mittlere tägliche Bewegung (/x) 950". 
Wenn meine Leser diese mittlere tägliche Bewegung, gleichwie den Logarithmus 
der halben großen Are mit denselben Elementen bei der Hebe, wie ich dielerwe- 
gen schon hierher verwiesen habe, vergleichen, so werden Sie dieselben gleich fin 
den ; das nämliche Verhältniß gleicher Abstände von der Sonne, und also gleicher 
Umlaufszeiten, hat aber (Planetoiden, S. 324) für Ceres und Pallas 
Statt; — und es veroffenbart sich hier also der höchst merkwürdige Umstand, daß 
Hebe und Iris in diesem Bezüge gerade eben so verschwistert sind, wie Ceres 
und Pallas. 
Als Zeichen für seinen Planetoiden Iris hat Hind den Regenbogen durch 
die Linie des Horizonts begrenzt, mit einem Sterne im Halbkreise, nämlich so 
t T> gewählt. Etwas Weiteres ist von diesem neuen Gestirn aber auch noch nicht 
1 — 1 zu berichten, und ich schließe daher hiermit den ganzen betreffenden Vortrag, 
nähere» Ermittlungen hierüber bleiben 
indeß billig einer späteren Zeit vorbe 
halten. 
** Ein anderes, vom Assistenten an der 
Göttinger Sternwarte, Goldschmidt, 
berechnetes, mir eben zugehendes Elemen, 
tensystem weicht nicht bedeutend von den 
obigen Ermittlungen ab. 
*** Wegen der Bedeutung hiervon, welches 
heißen soll „mittleres Aequinvctium am 
Mittage des 31sten Decbr. 1846," muß 
ich verweisen auf Nachtgleiche. S. 
208, und Planetoiden, S. 327. 
großen Axe (deS N a d i u S) — 0,189 
gefundene „E rc e n t r i c i t ä t" auch in 
Secunden (in Bogen) zu habe», gesetzt 
werden muß 
1 : 0,189 — 206264" : x, 
wodurch im Verhältnisse augenscheinlich 
Nichts geändert wird, und wodurch stch 
also, wie ich zeigen wollte, jene Noth 
wendigkeit deS Bogenausdruckes 
der Excentricität deutlich ergibt. 
* Doch steht, wie mir eben der Entdecker 
selbst mittheilt, Asträa an scheinbarem 
Durchmesser der Hebe noch nach. — Die
	        
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