662 Vorrücken der
chcn", mit nochmaligem Bezüge auf un
sere schon oben benützte Figur (4 der
Tafel XXII.), zu veranschaulichen, muß
man sich die Ekl iptik kl L unbeweg-
l i ch denken, und den Aequat or A 6,
welcher sie in V (und im gegenüber lie
genden Herbstpuncte) durchschneidet,
bei unveränderter Neigung von bekannt
lich 23'/r° (ich abstrahire von Aenderun
gen der „Schiefe"), langsam aus ihr
nach nq zurück (wider die Folge
der Zeichen) rücken lassen. Daraus
folgt denn natürlich, daß(vergl.Polar
stern, S. 334.) auch die (beiden Pole
des Aequators) Welt pole in dieser
nämlichen Richtung, und dem nämlichen
unveränderlichen Abstande jener 23'/>°
(„wider die Folge der Zeichen" west
wärts, „rückläufig"), um die Pole
der Ekliptik (jeder um den betreffen
den) gehen. Betrachtet man dagegen,
um, vergl. vorn, diese Art von Vorstel
lung nochmals hervorzuheben, die Welt
pole (und demnach auch die Nacht
gleichen) als unbeweglich, und legt
die Bewegung den Fixsternen bei, so
scheint es, angeführtermaßen, als drehc-
Len sich vielmehr diese, aber in entge
gengesetzter Richtung, nach der Folge
der Zeichen (ostwärts, „rechtläufig")
um die Pole der Ekliptik. Wenn aber
nun der Stern gamma unserer Figur
unbewegt bleibt, V also von 0 nach
r rückt, so wird die Rectascension
des Sterns, die vorher V D war (in
dem der Abweichungökreis gamma D im
letzteren Puncte auf dem Aequator senk
recht ist), in rq ...ad *, und die Ab
weichung, von gamma D, in gamma d
verändert. Man sieht also. wie ich es
hier, auch mit Bezug auf die Figur,
nochmals bemerklich mache, daß das Ver
rücken der Nachtgleichen, neben der d u r ch-
gängigen Vergrößerung der Län
gen der Gestirne^, zugleich ihre Rec-
. fll II J(. j ia ! ■ I NI»
* Da die Kreise der Kugel in der Fi
gur zu geraden Linien haben ver
flacht werden müssen, so kann die Dar
stellung nicht anders ausfallen. Gamma
aber schreibe ich da oben a u s, weil der
einzelne Griechische Buchstabe zu viel
Aehnlichkeit mit dem Widderzeichen hat.
** Ich brauche hier den allgemeineren Aus
druck „Gestirne," weil ich, wie gleich Ein-
Nachtgleichen.
t a s c e n s i o n e n und Abweichungen
verändert (ich komme auf diesen, schon
vorn ausgezeichneten Wortunterschied, so
gleich zurück), und nur ihre Breiten
ganz unverändert läßt.
Anschaulicher, als es die bis jetzt nur
angewendete platte Figur vermag, wird
jedoch der Vorgang des „Verrückens
der Nacht gleich en" bei Anwendung
einer Himmclskugel. Stellt man dieselbe
nämlich auf die nördliche Polhöhe von
66'/2°, als dem Complement der Schiefe
(von, f. d. A- 23'/2°), so daß der Nord
pol der Ekliptik demnach im Zenith, ihr
Südpol im Nadir, und sie selbst im Ho
rizonte liegt, so werden alle senkrecht
vom Zenith herunter gehenden Kreise
Breitenkreise, und alle mit dem
Horizonte, d. h. hier mit der Ekliptik
parallelen Kreise „Längenkrei-
se" *. Befestiget man alsdann den Glo
bus in dieser Stellung, so zeigt sich nun
mit der verlangten größeren Anschaulich
keit, was aus der von Osten nach We
sten (r ü ck wärts) gehenden Bewegung der
Aequinoctial-Puncte längs der
Ekliptik nach und nach für Erscheinungen
entstehen. Man betrachte nämlich gegen
wärtig nicht nur die letztere (die Eklip
tik) mit jenen ihren Breiten- und „Län-
gen"-Kreiscn, sondern auch den Aequator
gongs bevorwortet worben, nn» auch bald
von dem, wie gesagt, nicht ans die Fix
sterne eingeschränkten, sondern für ste nur
bemerklicheren Einflüsse der Proces
si 0 n, namentlich auch ans die Plan c-
ten werde spreche» können. Der Unter
schied zwischen dem „Tropischen," wie
das durch die Praeefsion Veranlaßte be
kanntlich heißt, und dem „Siderischen"
tritt überall hervor.
* Der Ausdruck ist in der Astronomie nicht
allgemein recipirt; indeß finde ich ih»
beim Bode „Sternkunde." 3te Auflage.
Berlin. 1808. 2 B. gr. 8. 1. 166.;
und er soll also kleinere, der Ekliptik
p a ra l le l e Kreise bezeichnen, und welche
sich demnach eben so auf sie (auf die
Ekliptik), wie die P a r a l l e l kr e i se
auf den Aequator, und die Höhen-
kreise (Almncantharat'e) auf den Ho
rizont beziehen. -«-Ich würde die all
gemeine Adinittirnng dieses ganz paßli-
che» Wortes empfehle».