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Windrose — Winter.
Spitzen, gleichwie mit ihnen parallel ge
legte Lineale, nach den verschiedenen Welt
gegenden, und lassen somit eine jede der
selben leicht bestimmen.
Bei den Boussolen (Compassen), welche
ans dem Lande gebraucht werden sol
len, wird die „Windrose", wie es meine
Leser auch wieder auf Ihrem Compaß,
den ich noch immer vor Ihnen stehend
annehme, befinden, aus die innere Grund
fläche des Gehäuses gezeichnet, und die
Magnetnadel auf einen im Mittclpuncte
senkrecht stehenden Stift darüber gesetzt.
Am See-Compaß aber (wieder Com
paß, S. 194) besteht die „Windrose"
aus zwei kreisrunden Scheiben von Pappe,
zwischen welche die Magnetnadel durch
die Mitte dergestalt eingelegt wird, daß
ihr Nordpol dem Nordpole der Rose cor-
respondirt. Diese ganze Scheibe bekömmt
im Centrum ein Hütchen, mit welchem
sie auf einem Stifte im Boden des Ge
häuses frei aufliegt, und sich demnach
mit der Nadel um denselben drehet. So
zeigt sie, wie man gleich einsieht, durch
ihre Richtung die magnetischen Welt-
gegenden, welche von den wahren nur
um die, als bekannt vorausgesetzte, Ab
weichung verschieden sind.
Auch auf die Land - und Seecharten
werden „Windrosen" gezeichnet, deren
nördliche Spitzen sich, der Richtung der
Mittagslinie gemäß, nach der Gegend
des Nordpols hin kehren. Aus denjenigen
Scecharten , welche (Land charte, S.
40) die Meridiane sämmtlich als
gerade und parallele Linien
darstellen (Charten mit wachsenden
Breiten, oder Mereator's-Charten),
lassen sich überall „Windrosen"
anbringen, deren gleichnamige Spitzen
auch sämmtlich mit einander parallel lau
fen (indem z. B. die Nordspitzen zweier
aufgezeichneten Windrosen, als beide den
parallelen Meridianen parallel, dieß na
türlich auch unter sich sind, wogegen auf
den gewöhnlichen Charten, gleichwie
auf dem Globus, die Meridiane nach den
Polen zu mehr oder weniger auffallend
convergiren); man verlängert die
Richtungen dieser Spitzen über die ganze
Fläche der Charten, und erhält dadurch
die große Bequemlichkeit, daß man über
all gleich sehen kann, mit welcher von
denselben die Linie zwischen jeden zwei
Orten parallel läuft, d. h. (vergl. wie
der I. c.) nach welcher Weltgegend man
den Lauf des Schiffes u dirigiren hat,
um von dem einen dieser Orte zum an
kern zu gelangen, und welches den wich
tigsten praktischen Vortheil der „Wind
rosen" abgibt.
Winkel, optischer soviel als Sehe
winkel, s. letzteren Artikel.
Winkelgeschwindigkeit im Ge
gensatze der linearen, s. Geschwin
digkeit, S. 669, wo dieser Gegensatz
durch das Beispiel des Planeten Mercur
aufgeklärt wird, indem derselbe die 360
Grade um den Mittel- (Kraft-) Punct
seiner Bahn in 88 Tagen, und also
täglich ( 36 %8 etwann) 4 Grade
(Winkelgrade) zurücklegt, welches
seine „W i n ke lg esch w i n d ig ke it" ab
gibt, wogegen seine „lineare" Ge
schwindigkeit täglich 560000 Mei-
l e n beträgt, weil nämlich der g a n z e Bahn
umfang Mercurs (360°) — 50000000
m ,, 50000000
Merlen, und 1 Grad also — —„n—
360
— 140000 Meilen hält, demgemäß die
tägliche „Winkelgeschwindigkeit" der
4 Grade einer täglichen linearen Ge
schwindigkeit dieses Planeten von (4.
140000 —) 560000 Meilen gleich
kömmt. -
Winter ; lliems; Hiver. Eine der
vier Jahreszeiten, die zwischen Herbst
und Frühling fällt, vom kürzesten Tage,
an welchem die Sonne die geringste Mit
tagshöhe (den größten Schcitelabstand)
hat, ihren Anfang nimmt, und mit der
Frühlingsnachtgleiche endiget. Für die
nördliche gemäßigte" Zone un
seres Planeten hebt der „Winter"
mit dem (scheinbaren) Eintritte der
Sonne in den Steinbock(dem wirk
lichen der Erde in den Krebs) am
21. December an, und schließt am
21. März, wenn die Sonne im Wid-
* Ich muß mich, bei diesen Bestimmun
gen auf die „gen,aßigte»"Zvuen beschrän-
ken, da namentlich für die Polar» v«
neu ein ganz anderes Berbältniß ein
tritt, und die obige Zeitangabe, wie wir
hinten, wo ich hierauf zurückkomme. na
her sehen werden, nicht auf sie paßt.