WitterungSlehre — Woche.
'29
stellung des „Systems der Wirbel" nicht
begnügen wollen, und mehr Detail ver
langen, weiß ich schließlich keinen beßren
Führer als Descartes selbst in seinen
Eingangs erwähnten „Princip. Philo
soph.^ zu empfehlen, womit Sie Mon-
tücla's von mir öfters citirte„Histoire
lles Nuthêmatigues." II. §. 8. des 4.
Buches 4. Theiles verbinden können.
Witterungslehre, das deutscheWort
für Meteorologie, in welchem Arti
fei ich die aus dieser Lehre vor unser a st r o
n o m i s ch e s Forunt gehörigen Gegen
stände behandelt habe.
2Woche; Rebckomos, Septimana; Se
maine. Bekanntlich ein Zeitraum von sie
ben aus einander folgenden, mit eigenen
Namen belegten Tagen. Wir finden diese ^
Art der Zusammenfassung von sieben,
mit eigenen Namen belegten Tagen zu
einem Zeitabschnitte, schon im frühesten
Alterthume: Herodot (Lib. II.) und
Dio Cassius (Hist. R. Lib. XXXVII.)
schreiben sie (s. unten) den Egyptiern zu;
und das Bedürfniß des bürgerlichen Le
bens muß ganz natürlich darauf geführt
haben. Was zunächst die Wahl der An
zahl von eben „sieben" Tagen für die
also eingeführte Periode betrifft, so be-
merkt der verewigte Berliner Hof-Astronom
I d e l e r in seinem „Handbuch der
Chronologie". Berlin 1830. 2. B. gr. 8.
I. 60 darüber: „Die Woche ist ohne al
len Zweifel eine Unterabtheilung des sy
nodischen Monates (s. d. A. S. 139)
denn statt der 7^/g Tage, welche (4.7^/g—
29 /2, als der Dauer dieses Monates)
die Mondviertel im Durchschnitte halten,
nahm man die am nächsten liegende ganze
Zahl von 7 Tagen; und ob man gleich
bald bemerken mußte, daß diese Periode
kein genau messender Theil des Monates
sey, so blieb man doch, da sich vielleicht
früh auch noch mystische (vgl. weiter unt.)
Ideen an sie geknüpft haben mögen, bei
ihr stehen." Derselben Meinung tritt
Lalande, welcher, „Astronomie/' §.
1534. in ein sehr gelehrtes Detail hier
über eingeht, und unter andern nachweist,
daß die „siebentägige Woche" selbst unter
den alten Peruanern im Gebrauche
gewesen sey, unbedingt bei; und eine ent
gegengesetzte Ansicht, deren ich in meinen
Notizen erwähnt finde, als sey nämlich
>>.
„die Abtheilung der Zeit nach 7 Tagen
durch solche Vorstellungen von der Schö
pfungsgeschichte, wie die Mosaische
veranlaßt worden" — hat viel weniger
für sich, da doch den Peruanern wenig
stens von diesen letzteren wahrscheinlich
Nichts bekannt gewesen seyn wird.
Hinsichtlich der Namen der 7 Wo
chentage sodann, so ist es abermals Dio
Cassius, welcher uns, wie ich darauf
hier zurückkommen wollte (I. c. C. 17,18.)
über deren Ursprung belehrt und sie an-
gedeutctermaßen von einem astrologi
schen Aberglauben ableitet. „Wenn man",
sagt er, „die Stunden des Tages und
der Nacht von der erstenTagesftunve
zu zählen anfängt, diese, nach der Ord
nung, welche die Egypter (vgl. Welt-
sy st e m) den Planeten anweisen , dem
Planeten Saturn, die folgende dem
Jupiter, die dritte dem Mars, die
vierte der Sonne, die fünfte der
Venus, die sechste dem M e r c u r und
die s i e b e n t e dem Monde beilegt, gleich
sam als würden die Stunden von diesen
Gestirnen beherrscht, und also immer
wieder von vorn anfängt; so wird man,
wenn man alle 24 Stunden * durchlau
fen hat, finden, daß die erste des fol
genden Tages auf die Sonne,**die
erste des dritten Tages auf den
Mond, kurz die erste eines jeden Tages
auf den Planeten trifft, nach welchem die
ser Tag benannt ist." Demgemäß bringt
« Die Leser könnten gerade auf diese Ver
anlassung auch nach dem Grunde der
Einkheilung des TageS eben in vier
tln d z w a n z i g „Stunden" fragen, welcher
Grund in dem letzteren Artikel nicht be
sonders angegeben ist. Ich finde indeß
i» meinen Notizen darüber auch nur,
daß sich Herodot mir der Anführung
begnüge, „die Griechen halten diese
Euttheilung von den Babyloniern
erlernr."
** Die Leser werden sich leichr davon über
zeugen. Die Reihe besteht aus 7 Ge
stirnen, demnach die dritte Durchzahluug
mit der (3 . 7 —) 21ste» Stunde schließt,
wonächst die 3 ersten Glieder der Reihe
auf die noch übrigen (24 — 21 —)
3 Tagesstunden kommen, das 4te(S v n » e)
aber auf die AnfangSstunde des folgen
den TageS fällt ». f. w.
92