Full text: L-Z (2. Band)

730 Woche — Wolken. 
dieser Schriftsteller nun die nachstehende, hiernach gebildeten Römischen Benennun 
gen der „Wochentage" bei: 
Dies Saturni (unser — vgs. unten — hentigcr Sonnabend) . 
Dies Solis, Sonntag . . . . . D 
Dies Lunae, Mvntag . . . . . . ([ 
Dies Martis, Dienstag . . . . . </ 
Dies Mercurii, Mittwvch . . . . , L 
Dies Jovis, Donnerstag . . . . . 2 s 
Dies Veneris, Freitag . . . . . . ? 
Die deutschen Benennungen aber 
scheinen später, und nur mit theilwei- 
se m Bezüge auf jene Römischen, in der 
folgenden Art, wobei ich die nämliche 
Anordnung wähle, entstanden zu seyn: 
Sonnabend aus Sonntag - Abend 
(Abend vor unserm Wochenan 
fangstage), d. h. Tag vor Sonn 
tag * ** . Das Oberdeutsche S a in 
st a g ist das zusammengezogene 
Sabbathstag. 
Sonntag und 
Montag sind offenbar wörtliche Ueber- 
setzungen des Römischen „Die« So 
li«" und Dies Lunae." 
Dinstag leitet man von dem Altdeut 
schen Ding, d. h. Gericht ab, in 
dem unsere Vorfahren an diesem 
Tage Ding (Gericht) hielten. 
Mittwoch, „mitten in der Woche." 
Donnerstag vom Altdeutschen Do li 
tt ergotte („Thor.") 
Fr e ita g von F r e a, der Venus der 
Sachsen und Scandinavier. 
Das deutsche Wort „Woche" aber ist 
aus dem Gothischen Wik entstanden, wel 
ches beim Ul ph i las, dein bekannten Bi 
schöfe der Wcstgothen und Schriftsteller 
des 4ten Jahrhunderts nach Christus, so 
viel als Ordnung, regelmäßiger 
Wechsel heißt, und wohl mit dem Rö 
mischen vicis verwandt ist. 
Ueber die Französischen Namen 
der Wochentage, welche ich nach der Sprach- 
beschränkung meines Werkes allein noch 
beizubringen habe, finde ich dagegen in 
meinen Notizen * das Nachstehende: 
* folge wieder J d eler: „9 ehrbuch 
(nicht zu verwechseln mit dem vorn ci- 
tirten ausführlicheren „H a n d buche") der 
Chronologie." Berlin. 1831. gr. 8. S. 
342 flgd. leine vorrreffliche Arbeit). 
** Nodier und Berger: „Dictionnaire 
Samedi, Corruptivu vom obigen ,.8k- 
turni Die«." 
Dimanc/ie, „Dominica Dies." 
Lundi, „Lunae Dies." 
Mardi, „Marti« Dies.“ 
Mercredi, „Mercurii Dies." 
Jeudi, ..Jovis Dies.“ 
\endredi, „Veneris Dies." 
Semaine endlich ist offenbar das Rö- 
mische „Septimana." 
Dieß wird, im Umfange meines Wer 
kes über „Woche" hinreichen, wogegen 
ich mehr verlangende Leser nochmals aus 
die citirten Werke von Jdeler, oder auch 
auf Lalande's ebenfalls schon ange 
führte „Astronomie." 8tcs Buch „ein 
Calendrier“ verweisen muß. 
Wolken ; Nubes ; Nuages. Die 
sichtbaren Dünste im irdischen Luft 
kreise werden, wenn sie niedrig stehen, 
Nebel, in größeren Höhen „Wolken" 
genannt. — Auf diese Erklärung muß 
ich mich beschränken; die weitere Betrach 
tung der „irdischen Wolke" gehört in 
die specielle irdische Meteorologie, 
welche darüber in ein sehr weitläuftigeS 
Detail eingeht. Hier habe ich unter un 
serm a ft r o n o m i s ch e n Gesichtspuncte 
zuerst nur noch anzuführen, daß die Beob 
achtung auch auf einigen der übrigen 
Planeten w o I k e n a r t i g e Verdich 
tungen („Analoga unserer Wolken" 
nach Mädler's Ausdrucke) zeigt, wie 
ich ein Beispiel davon im A. Jupiter, 
S. 829. beigebracht habe, an welches ich, 
als einen Beweis mehr für gewisse Aehn- 
lichkeitsbeziehungen zwischen den verschie 
denen Weltkörpern unsres Systems, eine 
Beziehung, die ich immer gern hervor 
hebe, hier auch um so lieber erinnere. 
universel." 5te Ausgabe. Paris. 1832. 
2 Bde. gr. 8. (gutes Werk) geben die 
nämlichen Etymologien.
	        
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