Wurm'sche Reche.
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Connaissance des Temps, 1814, sogar
zu beweisen versuchte, wurde durch
die Entdeckung der Juno noch wahr
scheinlicher , und als nun Olbers selbst
die von ihm angegebenen Gegenden des
Himmels, ganz besonders aber die Stern
bilder Wallfisch und Jungfrau, mit einer
ungemein seltenen Ausdauer durchforschte,
war er so glücklich, seine Bemühungen
glänzend belohnt zu sehen, und den vier
ten Planetoiden, die Vesta, zu entde
cken. Dieser Fund, sagt Littrow, war
daher nicht, wie so viele andere, bloß
dem blinden Zufalle zuzuschreiben, son
dern das Glück wurde durch Ueberle-
gung herbeigeführt, und es läßt sich
darauf mit Recht die schöne Stelle des
alten Dichters anwenden:
Ov tvyj'S, ovx aQSTtjg, all' ¿qs-
Trß £VTVXO/ll£VT]S.
Nicht dem Glücke, nicht dem Verdienst,
sondern dem glücklichen Verdienst.
Welchen Triumph würde der ehrwür
dige Olbers aber erst gefeiert haben,
wenn es ihm vergönnt gewesen wäre,
eine abermalige Bestätigung seiner Hy
pothese in der neuesten Zeit durch die
Auffindung von vier neuen „planctari-
schen Trümmern" zu erleben! Am 8. De-
cember 1845 nämlich entdeckte Hencke
zu Dricseu, ein eifriger Verehrer der
Sternkunde, die Afträa (vergl. Pla
netoiden, 2. Bd. S. 326), am 1.
Juli 1847 derselbe die Hebe; ferner
der englische Astronom Hind die Iris
am 13. August, und die Flora * am 18.
October 1847, alle 4 Planetoiden wiede
rum nahe den mehrmals genannten Ort
einnehmend. Möge daher der Engländer
Herschel (der Jüngere), ein Gegner
der Olbers'schen Ansicht, immerhin spöt
tisch die Bemerkung machen: „This may
serve as a specimen of the dreams,
in which astronomers, like other spe
culators, occasionally and harmless in
dulge“ — wir antworten ihm mit dem
deutschen Schriftsteller L i ch t e n b e r g:
daß man d i e L e u t e, u n d d a s, was
in ihnen ist, oft sehr gut aus ih
ren Träumen erkenne.
Die Elemente der drei ersten dieser
neuen Planetoiden sind bereits (nämlich
die der Asträa im Art. Planetoi
den, S.327, und der Hebe und Iris
im Art. Vesta, S. 654 und 655 dieses
Bandes) angeführt. Zur Vervollständi
gung geben wir daher auch nach den
„Astronomischen Nachrichten," Nro. 623,
die
Elemente der «/bra.
1848. Januar o. Mittler. .Grecnw. Mittag.
Mittlere Länge (54) 68° 27' 47
Länge des Perihels 0) 32° 48' 45
Länge des aufsteigenden Knotens (^>) . 110° 19' 6
m. Aeq. 1848,
Jan. 0.
Neigung der Bahn (i) 5° 52' 48'
Ercentricitätswinkel (cp) 9° 1' 26"
Logarithmus der halben großen Are (loga),
die der Erdbahn — 1, 0.34261,
Mittlere tägliche Bewegung (/a) .... 1086"66.
Endlich ist unsern Lesern schon aus den Art. Perturbationen und Pla
neten (2. Bd. S. 311 u. S. 327 flgd.) die scharfsinnige Entdeckung des Nep
tun durch Leverrier bekannt, welchen glänzenden Bereicherungen zufolge die
* I» einem Schreiben a» den Herausgeber
der „Astronomischen Nachrichten“ unter
dem 12. Oetober 1847 schlagt der Ba-
rvnet Herschel für den nächsten zu ent
deckenden Planetoiden den Namen Flora
vor, ohne z» wissen, daß s.-i» Vorschlag
schon 6 Tage nachher in Betracht kom
men könne. Er sagt am Schlüsse der
darauf bezügliche» Stelle seines Briefes:
Pallas, Juno, Ceres and Vesta, as so
ber and majestic Duennas will ab
undantly provide for the respecta
bility of the groupe between Mars
and Jupiter, while Hstraea, Iris, Hebe
and Flora will attract ail eyes and
sill all imaginations with sweet and
graccfuil images'”