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Zeichen des Thierkreises.
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Winters der nördlichen Hemisphäre in
daS Zeichen des Steinbocks (2) tritt,
so steht sie am tiefsten unter demAe-
quator, auf der südlichen Seite dessel
ben. Von da an erhebt sie sich wäh
rend (nahe) eines halben Jahres, immer
höher, zum und über den Aequator stei
gend, gegen den N o r d p o l, bis sie
im Anfange unsers Sommers, wo sie
in das Zeichen des Krebses (Zö) tritt,
am höchsten über dem Aeqnator auf
der nördlichen Seite desselben (dem
Nordpole am nächsten) steht. Nun
sinkt sie wiederum zum und unter den
Aequator gegen den Südpol hinab,
und erreicht endlich nach Verlauf (nahe)
eines neuen halben Jahres ihre kleinste
Entfernung von demselben. Hieraus er
gibt sich eine andere Eintheilung dieser
Zeichen*, nämlich in aufsteigende
(nscenclenti'n; ascendants) ; bei deren
Durchlaufung sich die Sonne dem bei uns
sichtbaren Pole und unserm Zenith**
(vergl. d. Art.) nähert, und in nie
dersteigende (ckoscenclentia; deseen-
dants) , in welchen sie sich von diesem
Pole und Zenith entfernt. Die erster»
find: S, ££, x, V, 8 , ll ; die letz-
tern: Zb, st, -V, -2-, m, / *•*.
der wirklichen Bewegung der Erde
die scheinbare der Sonne.
* Man pflegt die Zeichen deS Thierkreises
auch nach den I a h re s z e i t e n in vier
Classen einzutheilen. Die ersten drei,
V' 8, II , heißen die Frühling ö-
z eich en, weil die Sonne in diesen drei
Zeichen von der Erde ans zu derjenigen
Zeit gesehen wird, wenn die nördliche
Hemisphäre ihren Frübling feiert. Die
drei folgenden, Zb, st, ZP , heißen aus
derselben Ursache die S o m m e r z e l-
che n; ferner tU , / die Herbst
zeichen, und endlich 2, , X die
Wi» terzeichen.
** Mit Ausnahme der zwischen den Wen
dekreisen liegenden <der heißen) Zone.
Hier kann sich nämlich die Sonne, wah
rend sie in den aufsteigende» Zei
chen dem (sichtbaren) Pole naher rückt,
vom Zenith entferne», und i» den
nieder st eigen den dem Zenith Ȋ-
bern, indem sie sich vom Pol entfernt.
Für die südliche Halbkugel sind, wie
man ohne Weiteres von selvst zugibt,
In dem Artikel Vorrücken der
Na chtgleichen (2. Bd. S. 66l) ist
die Umlaufs zeit deS Frühlingspunktes
auf der Ekliptik, das große oder Pla-
tonische Jahr zu c. 25700 Jahren
angegeben worden, demzufolge nach 25700
— 2200 —) 23500 Jahren wiederum
jedes Zeichen mit dem gleichnamigen
Sternbilde zusammenfiele. Da sich
jedoch die Größe der jährlichen Präces-
sion mit den Jahrhunderten ändert,
überdieß auch noch nicht mit mathemati-
'cher Genauigkeit bekannt ist, so find der»
gleichen Anwendungen derselben auf so
entfernte Zeiten stets mißlich und un
sicher.
Schon die Chinesen sollen den
Thierkreis in 28 Sternbilder, und zu
besondern Zwecken auch mitunter in 12
Zeichen eingetheilt haben. Erfinder der
Sternbilder unsers Thierkreises aber
waren wahrscheinlich die Chaldäer,
welche bei den Alten als fleißige Him-
melskundige in großem Ansehen standen,
und schon 800 Jahre vor der christlichen
Zeitrechnung astronomische Beobachtungen
anstellten. Auch die Babylonier und
Aegypter (über den Thierkreis von
D e n d e r a h vgl. die AA. T h i e r k r e i S
und Vorrücken der Nachtgleichen,
2 Bd. S. 579 und 669) waren als em
sige und geschickte Beobachter des Him
mels bekannt. In spätern Zeiten haben
dann vorzüglich diePhönicier, Grie»
diejenigen Zeichen niedersteigende
welche für uns (die nördliche) a 11 f«
steigend sind, und umgekehrt. Auf
dem Aequator endlich, wo die Pole
im 5po r iz o n t e liegen, also beide un
sichtbar sind, findet jene Eintheilung in
auf- und niedersteigende Zeichen, insofern
sie sich auf die Pole bezieht, gar nicht
mehr Statt. Dem Zenith hingegen
nähert sich hier die Sonne, währen»
sie die Z e i ch e n Z , 22- X; Zb, st, W,
oder die (vergl. die vorige Anmerkung,
Winter- und Sommerzcichen durchläuft,
und entfernt sich von demselben in
den Zeiche» V, 8, Ui —- /-
d. h. in de» Frühlings - und Herbstzei-
chen; so daß man in diesem Sinne er
stere die aufsteigenden, letztere die nie-
dersteigenden Zeichen für den Aequator
neunen könnte.