Full text: L-Z (2. Band)

756 
Zeit — 
Zenith. 
Uhrzeit nach dem Mittage des 2. Ja 
nuar angestellt worden ist, so findet man 
die Acceleration x während dieser Uhr 
zeit durch die einfache Proportion 
24K 0' 18" : 11K lg- 51" — I8":x. 
oder 
86418" : 40791" = 18" : x, 
also x — 8",5, 
woraus folgt, daß die Netardation der 
Uhr zur Zeit jenes Austritts des Jupi 
terstrabanten gleich (3' 28" — 8",5 * 
—) 3' 19",5 gewesen ist, und daß man 
daher hat 
Uhrzeit der Beobach 
tung . .... 11K 16' 23" 
Correction derUhr-j-0>> 3' 19,5 
also mittlere Zeit der 
Beobachtung . . . . ll h 19'42",5 
oder der Austritt des Jnpitcrstrabanten 
ist am 2. Januar um 11>> 19' 42",5 
mittlerer Zeit beobachtet worden. 
Der Astronom gibt, wie bereits mehr 
fach erwähnt, die Augenblicke, in welchen 
sich die Himmelsbegebenheitcn ereignen, 
nach mittlerer Sonnenzeit an. 
— Das heißt, er nennt bei dieser An 
gabe zuerst das Jahr, den Monat und 
den Tag der Begebenheit, und setzt dann 
dinzu, wie viele Stunden, Minuten und 
Secunden mittlerer Sonnenzeit von dem 
mittlern Mittage dieses Tages an bis 
zum Augenblicke der Begebenheit verflos 
sen sind. Um den ganzen Zeitraum 
von irgend einer Epoche bis zn jener 
Begebenheit zu bestimmen, darf man als 
dann nur die vollendeten Jahre und 
Tage (temjius completum) in Rechnung 
23" —) 11«! 19' 51" tthrzeit verflos 
sen. — Hätte die Uhr am Mittage des 
2. Januar mehr als 24 Stunden, etwa 
24 -f- CC gezeigt, so müßte, wie man 
leicht einsieht, der tteberschuß (dieses «) 
von der Bcobachtungszeit abgezogen 
werde» , d. h. es wäre dann die vom 
mittleren Mittage bis zur Beobachtung 
verstrichene Uhrzeit — llh ig- 23" 
— «. 
* Um 3' 28" ging die Uhr am Mittage 
des 2. Januar zu spät, bis zur Beob 
achtung hingegen accelerirte sie um 
8",5 , ihre Netardation wird daher 
zur Zeit der Letzter» noch 3'28" — 8",5 
oder, wie oben, 3' 19",5 betragen. 
bringen. Was sich z. B. in den Nach 
mittagsstunden des 13. März 1845 nach 
Chr. zutrug, fiel 1844 Jahre (31 -s-28 
+ 12 —) 71 Tage nach dem Anfange 
der christlichen Zeitrechnung, wo nun noch 
die Stunden, Minuten u. s. w. vom 
mittlern Mittag des 13. März (mit wel 
chem nach astronomischer Rechnung 
dieser Tag erst anfängt)* bis zum 
Augenblicke der Beobachtung hinzuzufü 
gen sind. Nennt man aber das Jahr 
1845 und den 13. März selbst, so sind 
dieß laufende Jahre und Tage (tem- 
pus currens, anni cavi), auf welchen 
Unterschied man bei Summirung der 
Zeiträume sorgfältig Rücksicht nehmen 
muß. 
Bei allen astronomischen Beobachtun 
gen, welche den Ort eines Himmelskör 
pers , z. B. die Distanz eines Planeten 
von irgend einem Firsterne, ober die Höhe 
eines Gestirns über dem Horizonte rc. 
zum Gegenstände haben, ist die Hinzu- 
sügung der Zeit, in welcher diese Beob 
achtung Statt hatte, wesentlich nothwen 
dig, indem sonst die Beobachtung unvoll 
ständig und ohne Nutzen seyn, ja ohne 
diesen Zusatz der Zeit gar keine Bedeu 
tung haben würde. Es ist daher die ge 
naueste Bestimmung dieser Zeit für die 
Astronomie von der größten Wichtigkeit, 
und verweisen wir Leser, welche gern 
noch mehrere Methoden der Zeitbestim 
mung, und besonders die so wichtige 
durch Sternverschwindungen ken 
nen lernen möchten, auf den vortrefflich 
gearbeiteten Art. „Zeitbestimmung" 
in der neuen Ausgabe von Gehler's 
physikalischem Wörterbuche, mit welcher 
Hinweisung wir unsern Artikel „Z e i t" 
beschließen. 
Zeitbogen, s. Stunden winket. 
Zeit der ersten Bewegung, s. 
Ste rn ze it, 
Zeitgleichung, siGleichnng d e r 
Zeit. 
Zenith, Scheitel, Scheitelpunct; Ze- 
nith ; Ze?iit/i, Diesen aus dem Arabi- 
* Der 13. März beginnt nach astrono 
mischer Rechnung in dem Augenblicke, 
wo man bürgerlich den 12. März 
Mittags 12 Uhr (mittlerer Zeit) zählt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.