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Zeit —
Zenith.
Uhrzeit nach dem Mittage des 2. Ja
nuar angestellt worden ist, so findet man
die Acceleration x während dieser Uhr
zeit durch die einfache Proportion
24K 0' 18" : 11K lg- 51" — I8":x.
oder
86418" : 40791" = 18" : x,
also x — 8",5,
woraus folgt, daß die Netardation der
Uhr zur Zeit jenes Austritts des Jupi
terstrabanten gleich (3' 28" — 8",5 *
—) 3' 19",5 gewesen ist, und daß man
daher hat
Uhrzeit der Beobach
tung . .... 11K 16' 23"
Correction derUhr-j-0>> 3' 19,5
also mittlere Zeit der
Beobachtung . . . . ll h 19'42",5
oder der Austritt des Jnpitcrstrabanten
ist am 2. Januar um 11>> 19' 42",5
mittlerer Zeit beobachtet worden.
Der Astronom gibt, wie bereits mehr
fach erwähnt, die Augenblicke, in welchen
sich die Himmelsbegebenheitcn ereignen,
nach mittlerer Sonnenzeit an.
— Das heißt, er nennt bei dieser An
gabe zuerst das Jahr, den Monat und
den Tag der Begebenheit, und setzt dann
dinzu, wie viele Stunden, Minuten und
Secunden mittlerer Sonnenzeit von dem
mittlern Mittage dieses Tages an bis
zum Augenblicke der Begebenheit verflos
sen sind. Um den ganzen Zeitraum
von irgend einer Epoche bis zn jener
Begebenheit zu bestimmen, darf man als
dann nur die vollendeten Jahre und
Tage (temjius completum) in Rechnung
23" —) 11«! 19' 51" tthrzeit verflos
sen. — Hätte die Uhr am Mittage des
2. Januar mehr als 24 Stunden, etwa
24 -f- CC gezeigt, so müßte, wie man
leicht einsieht, der tteberschuß (dieses «)
von der Bcobachtungszeit abgezogen
werde» , d. h. es wäre dann die vom
mittleren Mittage bis zur Beobachtung
verstrichene Uhrzeit — llh ig- 23"
— «.
* Um 3' 28" ging die Uhr am Mittage
des 2. Januar zu spät, bis zur Beob
achtung hingegen accelerirte sie um
8",5 , ihre Netardation wird daher
zur Zeit der Letzter» noch 3'28" — 8",5
oder, wie oben, 3' 19",5 betragen.
bringen. Was sich z. B. in den Nach
mittagsstunden des 13. März 1845 nach
Chr. zutrug, fiel 1844 Jahre (31 -s-28
+ 12 —) 71 Tage nach dem Anfange
der christlichen Zeitrechnung, wo nun noch
die Stunden, Minuten u. s. w. vom
mittlern Mittag des 13. März (mit wel
chem nach astronomischer Rechnung
dieser Tag erst anfängt)* bis zum
Augenblicke der Beobachtung hinzuzufü
gen sind. Nennt man aber das Jahr
1845 und den 13. März selbst, so sind
dieß laufende Jahre und Tage (tem-
pus currens, anni cavi), auf welchen
Unterschied man bei Summirung der
Zeiträume sorgfältig Rücksicht nehmen
muß.
Bei allen astronomischen Beobachtun
gen, welche den Ort eines Himmelskör
pers , z. B. die Distanz eines Planeten
von irgend einem Firsterne, ober die Höhe
eines Gestirns über dem Horizonte rc.
zum Gegenstände haben, ist die Hinzu-
sügung der Zeit, in welcher diese Beob
achtung Statt hatte, wesentlich nothwen
dig, indem sonst die Beobachtung unvoll
ständig und ohne Nutzen seyn, ja ohne
diesen Zusatz der Zeit gar keine Bedeu
tung haben würde. Es ist daher die ge
naueste Bestimmung dieser Zeit für die
Astronomie von der größten Wichtigkeit,
und verweisen wir Leser, welche gern
noch mehrere Methoden der Zeitbestim
mung, und besonders die so wichtige
durch Sternverschwindungen ken
nen lernen möchten, auf den vortrefflich
gearbeiteten Art. „Zeitbestimmung"
in der neuen Ausgabe von Gehler's
physikalischem Wörterbuche, mit welcher
Hinweisung wir unsern Artikel „Z e i t"
beschließen.
Zeitbogen, s. Stunden winket.
Zeit der ersten Bewegung, s.
Ste rn ze it,
Zeitgleichung, siGleichnng d e r
Zeit.
Zenith, Scheitel, Scheitelpunct; Ze-
nith ; Ze?iit/i, Diesen aus dem Arabi-
* Der 13. März beginnt nach astrono
mischer Rechnung in dem Augenblicke,
wo man bürgerlich den 12. März
Mittags 12 Uhr (mittlerer Zeit) zählt.