Full text: L-Z (2. Band)

Zurückwersung rc. — 
Zusammensetzung re. 707 
in eben derselben auf der zurückwerfen 
den Fläche senkrechten Ebene liegen. 
Das Gesetz der Zurückstrahlung des 
Lichts stimmt mit dem allgemeiner« Ge 
setze, nach welchem jeder Körper von ei 
nem unbeweglichen Hindernisse vermittelst 
der Elasticität zurückgeworfen wird, so 
vollkommen überein, daß cs sehr natür 
lich war, die Zurückstrahlung als eine 
Wirkung des S t o ß e s zu betrachten, 
welchen das aus undurchdringliche Hin 
dernisse treffende Licht erleidet. Aus die- 
sem Grunde erklärte Descartes die 
Zurückstrahlung auf gleiche Weise, wie 
jede Zurückwersung fester Körper, ohne 
dabei aus Elasticität Rücksicht zu nehmen. 
Hup ge ns hingegen, welcher die Gesetze 
des Stoßes besser kannte, suchte mit Recht 
die Ursache der Reflexion in der Elasti 
cität der Körper; allein auch er fand 
hiebei kein Bedenken, die Zurückstrahlung 
als eine Wirkung des Stoßes anzusehen, 
welche Ansicht auch Euler* in sein Sy 
stem aufnahm. 
So leicht und einfach indessen diese me 
chanische Erklärung dcrZurückstrahlung aus 
den allgemeinen Gesetzen des Stoßes ela 
stischer Körper beim ersten Anblicke erscheint, 
so zeigen sich dennoch bei genauerer Be 
trachtung unüberwindliche Schwierigkei 
ten gegen dieselbe, und Newton hat 
(Optiees L. II. P. 3. Proj>. 8.) ausführ 
lich bewiesen, daß bei der Reflexion Um 
stände vorkommen, welche sich aus einem 
Anstoßen des Lichtes schlechterdings nicht 
mehr erklären lassen. Es würbe uns 
viel zu weit führen, wenn wir die Un- 
tersuchungen des großen Mannes hier 
umständlich entwickeln wollten, daher wir 
uns begnügen müssen, den Leser auf das 
genannte Werk zu verweisen, und nur 
noch bemerken, daß Newton Brechung 
und Zurückwersung des Lichts aus 
derselben Ursache, aus einer nur unter 
verschiedenen Umständen sich verschieden 
äußernden Kraft herleitet (vgl. auch den 
Artikel Brechung 1. Bv. S. 130). 
Zn ihrer höchsten Vollendung wurde die 
Newton'sche Theorie der Reflexion zuletzt 
noch von Brot (Traité de Physique 
expérimentale et mathématique. Paris 
* Nova theor. lucis et colorum , in 
Opuse, varii argum. Berol. 1746. 4. 
Cap. IV. §§. 71, 72. 
1816 ) bearbeitet. Die übrigen litera 
rischen Notizen findet man im Art. 
Katoptrik, unter welchem Namen die 
Lehre von der Zurückwersung des 
Lichts in der Optik bekanntlich behan 
delt wird. 
ZurückwerfungSebene l s. d. vor- 
I anst. Art. 
( „Zurück - 
ZurückwerfuugSwinkel l werfnng 
(der Licht- 
' strahlen" 
Zusammenkunft, s. Aspecten. 
Zusammensetzung der Kräfte 
und Bewegungen; Compositio vi- 
rium et ni o tus: Composition des forces 
et du mouvement. Wenn ein Körper * 
mehreren Bewegungen, deren Richtungen 
beliebige Winkel mit einander bilden, zu 
gleicher Zeit unterworfen wird, so ent 
steht eine Bewegung desselben nach einer 
andern, im Allgemeinen ** von der 
jeder Einzelbewegung abweichenden Rich 
tung, welche man zusammengesetzte 
Bewegung nennt. Jede Bewegung 
kann aber als Wirkung einer Kraft 
gedacht werden, daher nach dem eben 
In diesem ganzen Artikel betrachte» wir 
den Körper «IS einen körperlichen 
Punct, vergl. Zerlegung der 
Kräfte. 2. Bd. S. 759. 
** Wird der Körper von mehrern, sämmt 
lich in derselben Richtung wirkende» 
Kräften getrieben, so bewegt er sich noth- 
wendjgerweise in d i e se r R i ch r u n g, 
und seine Geschwindigkeit ist der Sum 
me der Geschwindigkeiten gleich, welche 
ihm jede dieser Kräfte einzeln verliehen 
haben würde. Wirken hingegen einige 
der Kräfte in gerade e n t g e g e n g e s e tz. 
t e r Richtung der andern , so wird der 
bewegte Körper die Richtung derjenigen 
Kräfte befolgen, deren Summe am größ 
ten ist, und seine Geschwindigkeit der 
Differenz der Kräfte (indem man die 
in dem einen Sinne wirkenden als p o- 
sitiv, die entgegengesetzten als nega 
tiv betrachtet) proportional seyn. 
In allen andern F ä l l e 1> aber 
weicht, wie im Texte steht, die Richtung 
des bewegten Körpers von den Einzel- 
richtullgen der ihn bewegenden Kräfte ab.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.