t10 Zusammensetzung rc. — Zweischattlgk.
entspricht, vor, welches zu beweisen
war.
Wenn daher ein Körpers von
zweien Kräften zugleich getrie
ben wird, welche sich den Rich
tungen u n d G r ö ß e n n a ch w i e die
Geraden MT, MV verhalten, so
ist die Wirkung auf den Körper
dieselbe, als ob ihn nur Eine
Kraft triebe, deren Richtung und
Größe durch die Gerade MC (die
Diagonale des Parallelogramms M T C V)
ausgedrückt wird.
Da in jedem Paralellogramm die Dia
gonale kleiner als die Summe zweier
anstoßenden Seiten ist, so kann die mitt
lere Kraft M C nie so groß als die
Summe der beiden Seitenkräfte MT -f
M V seyn, und es geht demnach bei je
der Zusammensetzung ein Theil derKräf-
tcnsumme verloren. Dieser Verlust ist
um so großer, je größer der E TMV
ist, den die Richtungen der Seitenkräfte
mit einander bilden, mithin geringer,
wenn dieser Winkel klein ist, oder die
Richtungen beider Seitenkräfte mehr c o n-
s p i r i r e n.
Ist der genannte Winkel TMV —
90°, und kennt man die Seitenkräfte
MT' — p, MV = q, so gibt die Tri
gonometrie die mittlere Kraft oder
M o — y/ (p 2 + q 2 )>
ferner Sin TMC = -ß- Sin V M C
MC
__ P
MC'
Wirken drei oder mehrere Kräfte zu glei
cher Zeit, so kann man zuerst zwei da
von zusanmiensctzen, dann setzt man die
hieraus entstandene mittlere Kraft, als
eine Scitenkraft betrachtet, mit der drit
ten, ». s. w, zusammen. Aus diese Weise
findet man aber leicht , daß die mittlere
Kraft aus drei einen Körper zusammen an
greifenden Kräften der Diagonale eines
Parallelepipe du ms gleich ist, des
sen^ drei Seitenlinien (Kanten) jene drei
Kräfte der Größe und Richtung nach
vorstellen.
Bringen endlich die Kräfte keine gleich-
förmigen Bewegungen (wie solche
bisher stets vorausgesetzt worden) hervor,
so kann man dieselben doch wenigstens
in unendlich kleinen Zeitelementen als
gleichförmig betrachten, und aus der Zu
sammensetzung der Elemente des We
ges Differentialgleichungen für dieselben
herleiten. Aus diese Weise findet mau,
daß die zusammengesetzte Bewegung ge
radlinig bleibt, sobald die Seitcn-
kräfte fortwährend sich selbst parallel blei
ben , und die Geschwindigkeiten, welche
sie an jedem Puncte des Weges hervor
bringen, dasselbe Verhältniß zu einan
der haben. Acndern sich hingegen die
Richtungen der Kräfte, oder die Verhält
nisse der Geschwindigkeiten, so wird der
vom bewegten Körper beschriebene Weg
eine krumme Linie, deren Natur aus
jenen Differentialgleichungen gefunden
werden muß. Es bleibt demnach die „Zu
sammensetzung der Kräfte und Bewegun
gen" immer die Grundlage, auf welche
fast alle Untersuchungen der höher» Me
chanik, selbst bei krummlinigen Bewegun
gen, gebaut werden müssen, wie solches
in den AA. C e u t r a l b e w e g u n g,
Wurf, welche zugleich als Beispiele der
Anwendung der so eben entwickelten Sätze
dienen können, geschehen ist.
Da sich die Wege MT, MV, MC,
welche in gleichen Zeiten mit gleich
förmiger Bewegung beschrieben wor
den, wie die diesen Bewegungen entspre
chenden Geschwindigkeiten verhalten, so
drücken die Verhältnisse derselben zu ein
ander nicht nur Verhältnisse der Bewe
gungen und Kräfte, sondern auch der
Geschwindigkeiten aus. Man kann
demnach auch Geschwindigkeiten zu
sammensetzen , oder annchmen, daß rer
Körper M, welchem die beiden, durch die
Geraden M T, MV ausgedrückten Ge
schwindigkeiten mitgetheilt worden, hie
durch die durch M C dargestellte Geschwin
digkeit erhalte.
Daß alle diese Lehren unbeschreiblich
fruchtbar an Anwendungen sind, haben
wir schon in Z erl e g u n g d e r K r ä st e
und Bewegungen erwähnt, auf wel
chen mit dem gegenwärtigen, im engsten
Zusammenhange stehenden Artikel wir
schließlich den Leser verweisen.
Ziveifchattige; AmpMscü; Am-
phiiciens. Die Bewohner der heißen
Zone, deren Schatten im Mittage bald