Anhang
zum zweiten Bande des
Astronomischen Wörterbuches.
(Vgl. dessen S. 618. Artikel: Uranus).
Abriß der Gauß'schen Methode:
Aus drei geocentrischen Beobachtungen eines Planeten die Bahn
desselben zu berechnen.
Alle planetarischen Bewegungen gehen nach vier Hauptgesetzen vor sich, welche
gleichsam die Grundlage aller nachfolgenden Untersuchungen bilden, nämlich:
I. Jeder Planet bewegt sich fortwährend in einer und derselben, durch den Mit-
telpunct der Sonne gehenden Ebene.'-'
II. Die bei dieser Bewegung beschriebene krumme Linie ist eine Ellipse, in de
ren einem Brennpuncte sich die Sonne befindet.
Ili. Die Flächenräume, welche die aus der Sonne nach dem Planeten gezogene
Linie während der Bewegung des Letztcrn durchläuft, verhalten sich wie die zu
dieser Durchlaufung gebrauchten Zei>Abschnitte.
IV. Bei mehreren, sich um die Sonne bewegenden Planeten verhalten sich die
Würfel der mittlern Entfernungen wie die Quadrate der Umlausszeiten, multi-
plicirt mit der Massen-Summe der Sonne und des entsprechenden Planeten.
Nennt man daher '/2 g die Fläche, welche ein Planet während der Zeit t be>
schreibt, so ist nach III. für diesen Planeten eine konstante Größe , die ich
— n setze, so daß, wenn a und p die halbe große Are und den halben Parame
ter, also na\/ ap (wo n das Verhältniß des Kreisumfanges zum Durchmesser
ist) die ganze Fläche der beschriebenen Ellipse, ferner u die Umlaufözeit des in
7T S \/ä P
Rede stehenden Planeten bedeuten, auch — — n ist. Für einen zweiten
Planeten seyen dann die analogen Größen resp. A, P, U, N, so hat man wiederum
1
n A v/ A P
U
— N, mithin n : N =
a \/ap A \s AP
u ’ U
Bvn de» Störungen, welche die Planeten auf einander ausüben, wird hier und im
Felgende» gänzlich abgesehen.