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eigentlich hervorheben wollte, daß sie eine,
sich um den Pol schlingende Spirale
(Schneckenlinie) wird. Die Mathema-
t i k definirt daher die „l o x odr o m i s ch c
Linie" auch als eine „gedoppelt krumme"
(d. h. von welchen kein Stück in dersel
ben Ebene liegt, wie Solches bei die
ser Curve aus ihrer Entstehung auf der
Ku g el - Oberfläche folgt), und welche,
indem sie alle aus einem Pole der Ku
gelfläche*, auf der sic sich bildet, gezo
gene größte Kreise (eben die Meridiane)
unter demselben Winkel schneidet, zu einer
Spirale wird. — Hierauf schränke ich
mich, hinsichtlich der Betrachtung dieser
Curve unter unserm Gesichtspuncte a st r o-
u omischer Nautik, denn aber auch
lediglich ein, und verweise wegen wei
terer analytischer Erörterungen über
sie wieder an die Mathematik, nament
lich an Klügel's (viel citirtcs) „Ma
thematisches Wrtrb." Iff. 591 und 256,
wo Leser, welche Mehr verlangen, als
mein Werk plangemäß geben darf, alle
dergleichen weitere Auskunft finden werden.
Luft, und Luftkrers, s. Atmos
phäre **♦
LuftbegeLenheiten, s. Meteore.
Luftbild (Ein Lateinischer Aus
druck müßte durch Paraphrase gebildet
werden, gleichwie die Französische
Physik fBiot) auch nur ., L'image formé
devant le miroir“, oder „derrière l’ob
jectif“ sagt). In unserm astronomi
schen Sinne, dasjenige (in beiden
Fällen umgekehrte) Bild der betrach
teten Gestirne, welches der Hohl
spiegel des „Spiegel-Teleskops
(Rcflcctors) in der „Brennweite" v o r
* „Statt der Kugel, setzt die Mathe-
m a t i k hinzu , „kaun auch ei» ellipti
sches Sphârvid genommen werden" (in
welchem Bezüge ich auf die voraufge
hende Anmerkung verweise).
** Ich nutze diese Verweisung auf den Art.
A t >» v sp h ä r e, um darauf aufmerksam
zu machen, daß sich über die, in dem
selben nicht besonders erwähnten Erschei
nungen einer „a t »1 v iphäri s ch e n"
Evbe und F l il t h das Nöthigste i»
diesem letzteren allgemeinen Vortrage, S.
293- sind et.
sich, und das Objectiv des Resrac-
tors ebenso hinter sich in der „Luft"
(daher der Name) entwirft, und welches
man, im ersteren Falle wirklich vor
dem Spiegel in der Luft schweben
sieht, im letzteren Falle aber ctwaun
mit einem Blatte Papier in der Brenn
weite des Objectivs, hinter demselben
auffangen * kann. — Ausführlicheres da
rüber im Art. H o hl spi e g el (und Spie
gel-Teleskop), gleichwie im Vortrage
über Fernrohr, namentlich S. 426.
Lnftstein (Aerolith), s. Meteor
stein und Feuerkugel.
Lunation, Mondwechsel; Lunatio,
Phasinm s. Apparitionum lunae perio-
dus; Lunaison. Die Zeit, in welcher
der Mond die ganze Reihe seiner Er
scheinungen des Ab - und Zunehmens
(seine „Phasen", s. Mondphasen) Ein
mal durchmacht. Man kann sie von je
der Phase bis zur Wiederkehr eben der
selben Phase: vom Neumonde bis zum
nächsten Neumonde, vom ersten Viertel
bis zum nächsten ersten Viertel u. s. w.
rechnen (indem die — mittlere —
Dauer der Wiederkehr jeder Phase die
selbe ist); man rechnet jedoch gemeinhin
von einem Neumonde zum nächsten,
unter welcher Voraussetzung der Begriff
der „Lunation" gleichbedeutend mit dem
des eben so gerechneten syno di scheu
Monates (von — vcrgl. Monat —
* Woher dieser Unterschied? Beizn Hohl
spiegel, welcher (entweder) von Me
tall (oder, wie jeder andere Spiegel
foliirt) ist, hat man eS mit den da
von zurückgeworfenen-, bei der
Linse nur mit den, durch daS reine
GlaS lediglich h i n d n rch g e l a sle
nen (und dabei gebrochenen) Lichtstrah-
len zu thun: der Hohlspiegel macht
sein Spiegelbild wie der Planspie
gel, nur daß dasselbe bei diesem lau
ter, bei jenem vor dein Glase liegt.
— Dom wirklichen „Schweben der
Luftbilder" vor dem Hohlspiegel über
zeugt meine Leser übrigens ihr Rasier
spiegel, gleichwie Sie (vcrgl. Linsen
gläser) das von einer erhabenen Linse
entivvrsene Bild, z. B. einer brennen
den Kerze, in der vorgeschriebenen Art.
auch leicht selbst „auffange,!" können-.