Full text: L-Z (2. Band)

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Mars 
zu untersuchen hatten; noch viel interes 
santer jedoch wird dieser unser Nachbar- 
Planet, angedeutetermaßen, unter dem 
physischen Gesichtspuncte erschei 
nen. Letzteren habe ich aber ganz beson 
ders in einer Betrachtung des Mars 
in Nr. 231 flgd. des Stuttgarter 
Morgenblattes für das Jahr 1841 
hervorgehoben, welche damals so viel Bei 
fall gefunden hat-, daß ich den Lesern 
durch den unveränderten Abdruck dersel 
ben, wenn dabei gleich einige kleine Wie 
derholungen vorkommen sollten, ganz ge 
wiß einen angenehmen Dienst erzeige. 
Das ganz besondere Interesse, womit 
ich im Folgenden die neuesten Forschun 
gen und Entdeckungen in Betreff der phy 
sischen Beschaffenheit der Weltkörper un 
seres Sonnensystems zusammengestellt 
habe, ist zunächst erregt worden durch 
eine Aeußerung unseres eben so beson 
nenen, als doch auch eiucs schönen En 
thusiasmus fähigen Himmelsbeobachtcrs 
Mädler. Dieser, alles Zutrauen ver 
dienende Gelehrte spricht sich, gcstüzt auf 
lange, emsige Beobachtungen des Plane 
ten Mars, jetzt dahin aus: „daß es we 
nigstens bei diesem Weltkörper ge 
lungen sey, eine in allen ihren Einzel 
heiten befriedigende Deutung der beob 
achteten physischen Erscheinungen aufzu 
stellen, und daß Mars demzufolge als 
ein, auch in diesen physischen Beziehungen 
unserer Erde sehr ähnlicher Weltkörper, 
gleichsam als ein allgemeines Bild der 
selben, wie sie aus großen Fernen (z. B. 
der doppelten des Mondes, mit freiem 
Auge gesehen) am Firmament erscheinen 
würde, betrachtet werden dürfe." 
Diejenigen Leser, welche dem eigent 
lichen Sinne meiner öfter vorgetragenen 
astronomischen Ansichten Theilnahme ge 
schenkt haben, werden den ganzen Werth 
dieses Resultats sorgfältiger Beobachtun 
gen für mich begreifen: ich bemächtige 
mich seiner für die Conjecturalaftrono- 
mie; und da ich es in so vortrefflicher 
Uebereinstimmung mit den Schlüssen finde, 
zu welchen ich mich früher auf ihrem Ge 
biete erhoben habe, so schreite ich, am 
Stabe dieser schönen Bestätigung, drei 
ster auf demselben fort. Eben deßwegen 
mache ich aber auch mit Mars, diesem 
unserer Erde so ähnlichen und in andern 
Beziehungen von ihr doch gewiß auch 
wieder so sehr verschiedenen Weltkörpnr, 
den Anfang meiner dießmaligen Mitthei 
lungen über die neuesten Forschungen und 
Entdeckungen in der Planetographie. 
Die jüngsten Oppositionen des 
Mars, als die Stellungen, in welchen 
er uns am nächsten kommt und sich also 
zu unserer Beobachtung am meisten eig 
net, haben am 17. April dieses Jahrs 
(1841>, am 11. März 1839, 5. Februar 
37, 2. Januar 35, 20. November 32, 
und 19. September 30 stattgefunden, 
und sind von Mädler sämmtlich so viel 
benützt worden, als es die Umstände ir 
gend gestatteten. Die günstigste unter 
denselben war die Opposition im Sep 
tember 1830'', bei welcher dieser Planet 
der Erde bis auf noch nicht volle acht 
Millionen Meilen nahe gekommen ist und 
einen Durchmesser von 23 Secunden er 
reicht hat. Mars kann sich nämlich nur 
bei diesen, durchschnittlich nach 26 Mo 
naten eintretenden Oppositionen für uns 
unter einem Durchmesser zeigen, welcher 
physische Beobachtungen seiner Oberfläche 
erlaubt; doch selbst in diesen Fällen ist 
seine Entfernung meist noch sehr beträcht 
lich, und erst nach etwa fünfzehn Jahren 
kommt er der Erde bis auf die mindest 
mögliche Entfernung von 7 V» Millionen 
Meilen nahe, und erhält dann neuerdings 
einen scheinbaren Durchmesser von 25,5 
Secunden. Dieß wird wieder der Fall 
bei der Opposition vom 17. August 1845 
werden; bei der nächsten Opposition (5. 
Juni 1843) steht er noch um 10 'U Mil 
lionen Meilen von uns ab, und sein 
Durchmesser hält nur 18 Secunden. 
Um sich dieß Alles recht zu versinnli 
chen, braucht man nur daran zu denken, 
daß die Bahn des Mars um die Sonne 
die Erdbahn zunächst einschließt, zu 
gleich aber sehr excentrisch ist; steht Mars 
also für uns hinter der Sonne, so lst 
er um den ganzen Durchmesser der Erd 
bahn (beiläufig 40 Millionen Meilen) 
entfernter von uns, als in den Oppo 
sitionen, wo sich die Erde vielmehr zwi 
schen ihm und der Sonne befindet, und 
wo er uns also nur der starken (vergl. 
vorn), fast 3 Millionen Meilen betragen 
den Ercentricität wegen etwas näher kom- 
« Ben der neueste» Opposition des Jasires 
1845 ist schon vor» die Rede gewesen. 
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