Full text: L-Z (2. Band)

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Mars. 
und mit Beziehung auf frühere Ermitt 
lungen , die Rotationsperiode des Mars 
sehr genau auf 24 Stunden, 37 Minu 
ten 21 (bis 23,7) Secunden (irdischer 
mittlerer Sonnenzeit) festzustellen (Litt- 
row gibt, nach Herschel, noch 24 St., 
39 M., 32 S. an). Die also heraus 
gebrachte Zeit ist, wie bemerkt, die Dauer 
eines Sterntages auf dem Mars, 
indem man, nach Vollendung einer gan 
zen Rotation, offenbar auch wieder den 
nämlichen Fixstern im Meridian hat. Der, 
in Gemäßheit der gleichzeitigen Fortrü- 
ckung des Planeten in seiner Bahn um 
die Sonne, davon etwas verschiedene 
(mittlere) Mars sonn e n t a g ist um 2 
Minuten, 12 Secunden länger, hält also 
24 St., 39 M., 35,7 S. unserer Zeit, 
und da das Marsjahr 686 unserer Tage, 
23 St., 30 M., 42 S. währt, so kom 
men auf ein solches 669 /3 Mars st er n- 
tage (Notationen) oder 668/3 Mars 
sonnentage (Zeiten von einem Mars 
mittage zum nächstfolgenden), derge- 
stalt, daß, wenn nur nach vollen Mars 
tagen gerechnet werden soll, jedes dritte 
Jahr auf diesem Planeten ein Schalt 
jahr von 669 dortigen Tagen wird. 
Hievon kommen, da der Planet in der 
Sonnennähe eine schnellere, in der Son 
nenferne dagegen eine langsamere Bewe 
gung hat, der Sommer der Nord- 
halbkugel aber in die letztere fällt, von 
der Frühlingsnachtgleichc der Nordhalb- 
kngel bis zum Sommersolftitium, 191 
Tage (Frühling im Norden., Herbst im 
Süden), von da bis zur Herbstnachtgleiche 
(Sommer im Norden, Winter im Sir 
den) 181 Tage (zusammen 372 Tage); 
von dieser bis zum Wintcrsolstitium 149 '/3 
Tage (Herbst im Norden, Frühling im 
Süden), und endlich bis zur Frühlings- 
nacbtgleiche (Winter im N., Sommer 
im S.) 147 Tage (zusammen 296 '/ 3 . 
Ganze Summe 668 '/3). 
Wird der Frühling zum Sommer und 
der Herbst zum Winter gerechnet, so vev 
hält sich demnach die Dauer des Som 
mers der N ord halbkugel zu der der 
Südhalbkugel wie 19 zu 15; da derselbe 
aber, wie gesagt, in die Sonnenferne 
fällt, so verhält sich dagegen, nach Maß 
gäbe der oben angegebenen Erccntricität, 
die Intensität des Sonnenlichtes im 
nördlichen Sommer zu der im süd- 
l i ch e n wie 20 zu 29; und das Resul 
tat der Vereinigung beider Verhält 
nisse ist also, wie man sogleich übersteht, 
für die N 0 rdhalbkugel ein längerer, 
gemäßigterer Sommer, und kürzerer, 
milderer Winter; für die Süd halbkugel 
aber ein kürzerer, heißerer Sommer, und 
ein längerer, strengerer Winter*. Wir 
werden den höchst merkwürdigen, „au 
genscheinlichen" (wie ich oben sage), 
ganz unverkennbaren Einfluß hievon so 
gleich näher kennen lernen. 
Außer mehrfachen schwarzen und grauen 
konstanten Flecken nämlich, welche die 
Oberfläche des Mars zeigt, und von de 
nen wir eben einen zur Bestimmung der 
Rotationsperiode mit so vielem Glück 
benützt gesehen haben, bietet dieser Pla 
net noch ein anderes Phänomen dar, wel 
ches zu den merkwürdigsten in unserem 
ganzen Systeme gehört, und von Mäd- 
ler jetzt eben wieder einer höchst genauen 
Beobachtung unterworfen worden ist: 
ich meine die weißen Flecke an sei 
nen Polen, die, im Allgemeinen schon 
längst bekannt, was das Detail der Er 
scheinung betrifft, erst neuerdings voll 
kommen genau bezeichnet worden find. 
Auf der Erde findet aus demselben Grunde 
AehnlicheS start: der astronomische Früh 
ling und Sommer der nördlichen 
Halbkugel dauert auch 8 Tage länger, 
als der der südlichen. Allein die Ge 
ringfügigkeit der Excentricität der Erd 
bahn läßt diese» a st r 0 n 0 m i sch e n Ein 
fluß nicht so merklich werden. Die grö 
ßere Strenge des Winters auf der irdi 
sche» Südhalbkngel muß vielmehr auf 
physische Gründe geschoben werden. 
— Höchst merkwürdig bleibt aber immer 
die Wiederholulig dieses Gegensatzes zwi 
schen Nord und Süd, welcher sich auch 
durch andere Umstände offenbart. So 
finden wir z. B. auf allen Planeten, 
welche eine solche Beobachtung noch zu 
lassen , die meiste» und höchsten Gebirge 
in der südlichen Hemisphäre. Littrow 
macht dazu die Bemerkung, „daß Nord 
und Süd vielleicht nicht bloß eine ma 
thematische Unterscheidung sey, sondern 
daß damit wohl auch eine besondere, 
durch unser ganzes System wirkende Kraft 
in Verbindung stehe". — Ich habe dieß 
schon oster hervorgehoben. 
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