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Mars — Maß.
entfernt, auf ihre oben vorgetragenen
neuesten Beobachtungen so bestimmte Fol
gerungen zu gründen; allein sie schlie
ßen ihre Darstellung doch mit den von
mir schon an die Spitze gestellten Wor
ten , welche wir hier absichtlich wieder
holen : „daß es bis jetzt noch bei kei
nem der übrigen Weltkörper gelungen
ist, eine so wahrscheinliche und selbst in
ihren Einzelheiten so vollkommen befrie
digende Deutung der beobachteten Phä
nomene aufzustellen". Es dürfte — fü
gen sie hinzu — nach allem Gesagten
nicht zu gewagt seyn, den Mars als einen
unserer Erde auch in physischer Be
ziehung sehr ähnlichen Weltkörper zu
betrachten. Die wesentlichsten Unterschiede
zwischen Mars und Erde sind nur der
geringere Dürchmesser des ersteren, die
starke Ercentricität seiner Bahn und der
Mangel eines Mondes; denn das Feh
len eines solchen ist nun wohl als voll
kommen erwiesen anzunehmen*. Dage
gen stimmen die Tageslängen, die Dich
tigkeiten , außer den vielen andern oben
hervorgehobenen Umständen, nahe genug,
um die Aehnlichkeit, bei manchen ans
den Verhältnissen selbst folgenden kleine-
* Nach einer gewissen Negel m üßte Mars
gleichwohl einen Mond haben. Der ver
ewigte Berliner Astronom Bo de hielt
sich, wie er mir oft mündlich erklärt hat,
vom Daseyn eines solchen fest überzeugt.
„Da Mars", bemerkt er in seiner Stern
kunde, „selbst nur klein ist und das Licht
der Sonne nicht eben lebhaft zurückwirft,
so finden beide Umstände vermuthlich auch
bei seinen (Bode schreibt seinen, nicht
seinem: er ging von dem GesichtS-
puncte ans, daß die Zahl der Monde
nach der Regel der wachsenden Entfer
nung deS betreffenden Hauptplaneten von
der Sonne zunehmen müsse) Trabanten
statt. Ferner kommt Mars der Erde
nur etwa alle zwei Jahre näher, und
dann wäre nur wenige Zeit hindurch
Hoffnung, seine Trabanten durch die
vollkommensten Teleskope zu sehen; end
lich aber entfernen sie sich viesteicht um
viele seiner Durchniesser von ihm, und
die Neigung ihrer Bahnen gegen die
Ekliptik konnte auch beträchtlich seyn,
wodurch ihre Auffindung noch mehr er
schwert werden würde".
ren Verschiedenheiten, sehr auffallend zu
machen.
Die Conjecturalastronomie könnte auf
diesem so wohl gelegten Fundamente im
merhin noch dreister fortbauen; ich will
es indeß für dießmal bei dem Angedeu
teten bewenden lassen und verweise, in
dem ich hier den so interessanten Art.
„Mars" beschließe, die Leser, welche
noch weiteres, namentlich Beobachtungs
Detail verlangen sollten, vielmehr aber
mals auf das schon oben citirte Werk
von Mädler: „Beiträge zur physischen
Kenntniß der himmlischen Körper im Son
nensysteme". Weimar. 1841. gr. 4. mit
7 Kupfertafeln, gleichwie auf die eben
falls bereits angeführten „Tabulae Mur-
tis, auctore de Lindenau /' Eisenberg.
1811. 4. —
Maß , Maaß * ; Mensura; Mesure.
So heißt jede gegebene Größe, welche
als Einheit oder als Norm genom
men, dazu dient, irgend eine andere
Größe zu „messen", oder ihren Gehalt
in specieller Beziehung ihrer Größe zu
bestiinmen. Der Gegenstand, unter allen
seinen Gesichtspuncten betrachtet, ist von
se hr weiter Ausdehnung ; ich habe mich.
in der bloß astronomischen Rück
sicht meines Werkes, des linearen
Maßes der „Meilen", „Toisen", „Me-
tres", „Fuße" u. s. w., und des Zeit
maßes der „Jahre", „Tage", „Stun
den" u. s. w. bedient; und schränke mich
jetzt lediglich auf Beibringung einer all
gemeinennumerischen Uebersicht davon ein.
Unter „Meile" (vergl. auch den be
sondern Artikel) zunächst wird hier die
(Deutsche oder) geographische ver-
* Die gewöhnliche Schreibart ist Maaß
(seltener MaaS); sie beruhet anf der
Aussprache, wonach das einfache
a vor ß (wie z. B. in Aß sOauSs, we
nigstens) oft kurz wird. Die hier ge
wählte Schreibart hat dagegen die Ety
mologie für sich, insofern das Wort
von Messen mit einfachem Bocal und
doppeltem s abgeleitet werden kann. Auch
schreibt Heinsius („Wörterbuch der
Deutschen Sprache". Hannover. 1820.
4 B. gr. 8.), welchen ich in Dingen
dieser Art immer als Auctorltät cirire,
wie ich oben, „Maß".
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