Full text: L-Z (2. Band)

In näheres Detail über den weitschich- 
tigcu Gegenstand habe ich, wie gesagt, 
nicht einzugehen; wer aber dergleichen 
Entwicklungen, und zwar weniger unter 
dem Gestchtspuncte des bürgerlichen Le 
bens, als für das rein wissenschaft 
liche Bedürfniß verlangt, dem weiß ich 
nichts Besseres als den Artikel „Maß" 
vom Heidelberger Naturforscher Muncke 
(fast 200 S. gr. 8 .) in der viel citirten 
neuen Auflage von Gehler's ^Physi 
kalisches Wrtrb." zu empfehlen. 
Masse * ; Massa ; Masse. „Unter 
der „Masse" eines Körpers versteht man 
die Menge seiner undurchdringlichen Ma 
terie". — Diese allgemeine Definition, 
welche meine Leser, also gefaßt, schwer 
lich befriedigen wird, finden Sie in Ih. 
ren Lehrbüchern der Physik; wenn ich 
Ihnen aber, mit astronomischer Ein- 
lauter Tagen 
und Stunde» . . 686 T. 23 St., 
wofür man in den 
Tabellen . . 1 2. 32t - 17 
also eine scheinbare 
Differenz von 6 St. 
findet, welche eben vom Ansätze deö Er- 
denjahreö zu 365'/r, Tagen (365 Tagen 
6 Stunden) herrührt. — Mehrere Bei 
spiele finden fick gleichfalls I. c., allwv 
ich bereits auf diesen Umstand, wodurch 
man sich so leicht irren läßt, aufmerk 
sam gemacht habe. Endlich muß ich auch 
noch bemerken, daß „Wochen" und 
„Monate" nicht hierher gehören: beide 
Zeit-Abschnitte, besonders in ihrem Be 
züge zum Mondlaufe, sind vielmehr in 
eigenen A. A. behandelt. 
* Man verwechselt oft „Masse" und„Bo- 
lumen" eines Körpers; die Bezeichnung 
der „Masse" als identisch mit dem G e- 
wichte, wie ich den Begriff oben cha- 
rakterisire, hebt den Unterschied am besten 
hervor: eine Kugel von Holz, und eine 
Kugel von Eise», beide von gleichem 
Durchmesser, haben offenbar gleiches „Bö- 
lumen" (gleiche räumliche Ausdehnung), 
aber gewiß ein sehr verschiedenes Ge 
wicht, eine sehr verschiedene „Masse". — 
, Die zu Schlüsse des gegenwärtigen Ar 
tikels folgende» Betrachtungen über „Di ch- 
t i g k e i k" machen die Sache vielleicht 
noch einleuchtender. 
schränkung des Begriffs auf die Mas 
sen d er Weltkörper, z. B. im kurz- 
vorangehenden Artikel Mars bemerke, 
„der Ausdruck: die Masse des Mars 
betrage '/5 der Masse unserer Erdku 
gel, wolle sagen: daß, wenn letztere Ku 
gel in der einen Schale einer Wage 
läge, man, um diese Kugel aufzuwägen, 
in die andere L-chale 5 Mars ku 
geln thun müsse" *; so verstehen Sie 
mich alsobald vollkommen. Dieß ist aber 
auch in der That die adäquateste Erklä 
rung der Sache unter unserm Gesichts 
puncte: die Weltkörper stellen sich wirk 
lich als Gewichte'^' in der Him 
melswage dar, in welcher sie durch 
die Gewalt ihrer Gravitation ganz 
die, in diesem Artikel so ausführlich er 
klärten nämlichen Wirkungen hervorbrin 
gen ; und wenn mich die Leser fragen, 
wie eine solche Gewichtsermittlung der 
Weltkörper, z. B. des eben erwähnten 
Planeten Mars, nur irgend gedacht wer 
den könne? so verweise ich Sie auf die 
sen Artikel, eben um daselbst zu ersehen, 
daß die Schwer- („Gravitations->Ein-- 
flüsse dieser Weltkörper genau nach Ge 
wichtsart erfolgen 
* Wir hatten das Gewicht der Erd 
kugel, mit Bezug auf ihre mittlere 
Dichte („durchschnittliche" Dichte ihrer 
verschiedenen evncentrischen Schichren; ich 
komme hinten hierauf zurück), im Art. 
Erde (S. 362.) = 90000 Trillio 
ne» Centn er ermittelt; „Mars" wöge 
liouen Cenrner. — Dieß befriediget viel, 
leicht »och unmittelbarer. 
** 0» diesem besonder» Art. Gewicht ist 
die Sache, wie ich für den Fall einer 
Vergleichung bevvrwvrten muß, unter de»> 
engeren GesichtSpunere „des bloßen Dru 
ckes" betrachtet worden, „welchen die Kör 
per auf dem bestimmten Planeren 
durch ihre dortige Schwere ausüben." — Ick) 
birte, Dieß von der allgeineinen hier 
nothwendig werdenden Ansicht wohl zu 
unterscheiden. 
*** Der Mo» d, um das nächste der in je 
nem Art. S. 705 für unseren Satz an- 
gewendeten Beispiele, hier nochmals zu 
benützen, beschreibt seine Bahn um eine», 
ihin tiud seinem Ceutralkörper, der Erde,
	        
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