Reaktion unverändert zurückgewonnen werden. Solche
Stoffe heifsen Katalysatoren. Charakteristisch für die
selben ist, dafs sehr kleine Mengen hinreichen, um
die Geschwindigkeit einer Reaktion sehr bedeutend
zu ändern, und dafs natürlich, da sie ja bei der
Reaktion nicht verschwinden, keinerlei Verhältnis
zwischen ihrer Menge und der Menge der umgesetzten
Stoffe besteht. Die Kristallisationsgeschwindigkeit ist
nun sehr vielfältig durch kleine Mengen anwesender
reaktionsfremder Stoffe beeinflufsbar, und man hat
sich bei den Versuchen mit Vorteil dieser Beschleu
niger bedient. Von französischen Forschern sind die
selben als »agents mineralisateurs« bezeichnet worden.
Folgende Liste von Mineralnachbildungen gehören
hierher.*)
Schafhäutl erhielt Quarz, indem er amorphe
Kieselsäure mit Wasser acht Tage lang etwas über
100° C erhitzte.
Br uh ns erhielt Eisenglanz, indem er amorphes
Eisenoxyd mit Wasser und etwas Fluorammonium
(agent mineralisateur) acht Tage lang auf 160—180°
erhitzte.
Bourgeois erhielt Kalkspat, indem er amorphes
Calciumkarbonat mit Salmiaklösung auf 180° erhitzte.
Senarmont erhielt Schwerspat, indem er frisch
gefälltes Baryumsulfat mit salzsäurehaltigem Wasser
60 Stunden lang auf 250° erhitzte u. s. w.
*) Vgl. Brauns, Chemische Mineralogie. Leipzig 1896.