in den Moorböden auf den verwesenden Pflanzenresten
eine grofse Menge verschiedener Bakterien, Kokken
und Pilze vorfinden, deren Fermenten man die Ver
kohlung zuschreiben mufs. Solche Bazillen und Sporen
hat jüngst B. Réna ult 1 ) sogar in Steinkohlen nach-
weisen können.
Wenn wir nun auch zur Zeit aufserstande sind,
diese Arten von Fermentationen quantitativ ins ein
zelne zu verfolgen, so können wir uns doch ein un
gefähres Bild von den Vorgängen machen durch Ver
gleichung des festen Kohlenwasserstoffs der Kohle
mit der Zusammensetzung der Cellulose. In dieser
Ol H
bestehen die Gewichtsverhältnisse : - T = - und
O u,y O
= —^r. Dagegen findet Renault in einem Boghead
* V
von Autun die Verhältnisse: ~ = ^ und ~ Es
ist also fast aller Sauerstoff verschwunden, während
Wasserstoff und Kohlenstoff im selben Verhältnis wie
in der Cellulose vorhanden sind. Dies führt für den
Boghead zur Bruttoformel C 2 H 3 , so dafs sich die
Gärung etwa durch die Gleichung darstellen läfst:
2 C 2 H 10 O ö = 2 C 2 H 3 + 5 C0 2 + 3 CH 4 + H 2 .
Für die Zusammensetzung der eigentlichen Stein
kohle gibt Renault die Bruttoformel C 9 H 6 0 und
schlägt als Gärungsgleichung vor:
4 C 6 H 10 0 5 = C 9 H 6 0 + 7 CH 4 + 8 C0 2 + 3 H 2 0.