Full text: Chemische Kosmographie

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übergeht. Das erinnert also an die entsprechenden 
Verhältnisse des Schwefels, bei dem ja auch mehrere 
amorphe Modifikationen nachgewiesen wurden. 
Neben diesen zwei oder drei amorphen Formen 
der Eiweifse sind von einigen auch noch kristalline 
bekannt. Unter Umständen gelingt es, die Umwand 
lung in die quellbare membranöse Modifikation zu 
verhüten und durch Verdampfen der wässerigen 
Lösungen die Eiweifse kristallisiert zu erhalten. 
Man kann an Eiweifslösungen geringe Gefrier 
punktserniedrigungen und geringe osmotische Drucke 
konstatieren, aus denen ein sehr hohes Molekular 
gewicht folgt, doch sind diese Bestimmungen sehr un 
sicher, da geringe Verunreinigungen mit Spuren von 
Salzen die Bestimmungen sehr fälschen können. Immer 
hin führen Aquivalentgewichtbestimmungen, ausgeführt 
am jodierten Serumalbumin 1 ), zu Zahlen von derselben 
Gröfsenordnung, nämlich für Serumalbumin zur Formel 
C 45 o H 720 N 1]6 S 6 O 140 mit dem Gewicht 10166. 
Chemisch haben die Eiweifse einen amphoteren 
Charakter; d. h. sie bilden Salze mit Säuren und Salze 
mit Basen. Indessen gibt es Eiweifse allein sauren 
Charakters, wie das Kasein, und solche allein basischen 
Charakters, wie die Protamine. Ohne weiter auf 
Fällungs- und Farbenreaktionen einzugehen, die nur 
analytisches Interesse haben, wollen wir nun die wich- 
x ) Hofmeister u. Kurajeff, Z. physiol. Ch. 26, 462. 
Baur, Chemische Kosmographie. 10
	        
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