Full text: Chemische Kosmographie

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dann die, wie die Aminosäuren miteinander ver 
knüpft sind. 
Bei einer darauf gerichteten systematischen Über 
legung fand Hofmeister 1 ), dafs unter den verschie 
denen Arten, wie die Aminosäuren aneinanden gebunden 
sein können, am meisten die Säureamidbindung in 
Betracht kommt. Einesteils deswegen, weil sie der 
Hydrolysierbarkeit der Kondensationsprodukte ent 
spricht, andernteils weil die Gruppe NH 2 im Eiweifs 
eine geringe Rolle spielt, da salpetrige Säure sehr 
wenig Stickstoff aus dem Eiweifs entfernt, schliefslich 
und namentlich deshalb, weil die im Laboratorium 
ausgeführten Kondensationen von Aminosäuren zu 
Körpern führen, die manche Eigenschaften der Eiweifse 
haben, z. B. die Biuretreaktion geben. Diese Konden 
sationsprodukte aber, welche von E. Fischer 2 ) neuer 
dings Peptide genannt worden sind, enthalten gerade 
Säureamidbindungen. Die Kondensation geht also 
nach dem folgenden Formelschema vor sich: 
NH 2 CH 2 CO OH Id NH CId 2 COOH 
Glycocoll Glycocoll. 
Man sieht leicht ein, dafs diese Kondensation un 
beschränkt fortgesetzt werden kann. In der Tat ent 
hält ein derartiges von Curtius hergestelltes Kon- 
P Bau des Eiweifsmoleküls. Naturforscherversammlung 
Karlsbad 1902. 
2 ) Naturforscherversammlung Karlsbad 1902.
	        
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