Full text: Chemische Kosmographie

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densationsprodukt - sieben Glycocoll-Moleküle und hat 
dementsprechend die Konstitution: 
NH 2 CH 2 CO • NH CH 2 CO • NH CH 2 CO • NH CH 2 CO 
• NH CH 2 CO • NH CH 2 CO • NH CH 2 CO • OR. 
Sehr merkwürdig ist, dafs diese, die Biuretreaktion 
gebende Base durch Trypsin gespalten wird, also ge- 
wissermafsen verdaut, wie die Eiweifse. Anderseits 
weifs man aus physiologischen Erfahrungen, dafs die 
Säureamidbindung im Organismus häufig bewirkt 
wird. Z. B. erscheint nach Darreichung von Benzoe 
säure im Harn Hippursäure, wobei wir den Vorgang 
haben: 
C 6 H 5 CO OH + H NH CH 2 COOH 
Benzoesäure Glycocoll 
= C 6 H 5 CO NH CIT 2 COOH + H 2 0 
Hippursäure. 
Auch dafs man bei der tryptischen Verdauung von 
Eiweifskörpern (z. B. Hämoglobin) manchmal das sog. 
Leucinimid findet, eine Kondensation von zwei Mole 
külen Leucin, kann als Beweis für Säureamidbindungen 
im Eiweifsmolekül gelten. Denn das Leucinimid zeigt 
diese Bindungsart zweimal: 
C 4 H„ • CH — CO — NH 
| | 
NH — CO — CH • C 4 H 9 , 
und es ist höchstens die eine von beiden nachträglich 
während der Verdauung entstanden, die andere aber 
im Ei weifs gegeben.
	        
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