Eiweifskörpern in schwer löslicher Form nieder. Ähn
lich geben Histone und Protamine mit Eiweifslösungen
schwer lösliche Niederschläge.
Wir kommen also für den chemischen Zustand
der Zelle zu der Auffassung, dafs daselbst ein mehr
phasiges Gleichgewicht statt hat, welches sich je nach
der augenblicklichen Richtung des Stoffwechsels unter
dem Einflufs der Fermente nach der Seite der syn
thetischen oder der hydrolysierten Produkte ver
schiebt. So möchte z. B. die Stärke, die in einer
Zelle angehäuft ist, in Zucker übergehen, wenn die
wässerige, den Zellenleib erfüllende Lösung daran zn
arm ist, und umgekehrt aus dem Zucker des Säfte
stromes Stärke entstehen, wenn die Konzentration des
ersteren ein gewisses Mafs übersteigt. Dafs für das
Verhältnis des Eiweifses der Zelle zu seinen trypti-
schen Zerfallprodukten eine ähnliche enzymatische Re
gulation besteht, wird durch die Erscheinungen der
Selbstverdauung (Autolyse) isolierter Organe nahe
gelegt.
Aufser der Mehrphasigkeit ist wegen der grofsen
Zahl verschiedenartiger chemischer Prozesse in der
Zelle wohl noch des weiteren anzunehmen, dafs sie
aus einer gröfseren Anzahl einzelner Kammern besteht,
die durch feine Scheidewände voneinander getrennt
sind, d. h. man mufs annehmen, dafs die Zelle in
ihrem Innern eine Schaumstruktur besitzt. In den
Kammern hätte man sich dann die colloiden Lösungen