Full text: Chemische Kosmographie

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bei Anwesenheit des Keimes bedeutend vermehrt ist, 
und dafs darin das ganze Geheimnis der generatio 
spontanea besteht. Denn die energetische Möglich 
keit zur Eiweifssynthese dürfen wir in der zuckerigen 
Nährlösung auch ohne organischen Keim als bereits 
gegeben betrachten. Wenn diese Synthese durch den 
Keim aufserordentlich beschleunigt wird, so sehen 
wir darin — an der entwickelten Vorstellung von 
der Natur der Fermente konsequent festhaltend — 
die katalytische Wirksamkeit eben dieser Fermente. 
Denn, um es nochmals hervorzuheben, die Fermente 
müssen, wenn nur die vorgetragenen. Grundvor 
stellungen über ihre Natur zutreffende sind, den Auf 
bau ebensowohl wie den Zerfall katalysieren. Von 
Leben sprechen wir erst dann, wenn die Vorgänge 
in der einen und andern Richtung eine gewisse Ge 
schwindigkeit annehmen. Diese erlangen sie nun eben 
durch die Fermente. Mit ihrer Hilfe wird die Ge 
schwindigkeit der Eiweifsbildung aus zuckeriger Nähr 
lösung so intensiv, dafs man die Eiweifssubstanz an 
Gewicht zunehmen und den Organismus w a c hs e n sieht. 
Nun stehen die Fermente ihrer Zusammensetzung 
nach in naher Beziehung zu den echten Eiweifsen 
und sind wohl irgend welche Umwandlungsprodukte, 
vielleicht leichte Oxydationsstufen, derselben. Gleich 
gültig, ob sie bei der Ei weifsbild ung aus der zuckerigen 
Nährlösung als Neben-, Umwandlungs- oder beginnende 
Oxydationsprodukte der Eiweifsstoffe im Organismus 
Baur, Chemische Kosmographie. la
	        
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