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stoffion teil und bewirke ich einen solchen Eingriff,
dafs dadurch die Konzentration des Wasserstoffions
vermindert wird, so tritt eine solche Reaktion ein,
welche dieses nachliefert. Übe ich auf das System
einen Druck aus, so tritt eine solche Reaktion ein,
welche mit Volum Verminderung verknüpft ist, wodurch
sich also das System der Änderung des Druckes wider
setzt. Erhöhe ich die Temperatur, -so reagiert das
System so, dafs dabei Wärme verschluckt wird, wo
durch die Änderung der Temperatur eingeschränkt
wird. Nennen wir die zwangsweisen Änderungen Reize,
so ändert sich das System allgemein dahin, dafs der
Reiz kein Reiz mehr ist, und man kann auch hier
sehr wohl sagen, dafs das gereizte chemische System
sich dem Reize anpafst.
Es fragt sich nun, ob die aus den Hering sehen
Voraussetzungen abgeleitete biologische Anpassung
ebenfalls unter das Prinzip des kleinsten Zwanges
fällt. Ich glaube, dafs man dies bis zu einem ge
wissen Grade bejahen darf. Denn man kann ganz im
allgemeinen wohl sagen, dafs die abnehmende I) -Dis
position bei vermehrter D darauf hinauskomme, dafs
die Anhäufung eines Reaktionsproduktes den Fort
gang der Reaktion hemme. Und das ist eben der
Inhalt des Satzes vom kleinsten Zwange. Und wenn
weiter angenommen wird, dafs zugleich die A-Dispo-
sition wächst, so läfst sich auch dies allenfalls im
Sinne dieses Satzes dahin auslegen, dafs durch die