Full text: Chemische Kosmographie

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vermutet, das wohl noch leichter sein müfste als 
W asserstoff. 
Was nun am Sonnenspektrum am meisten auf 
fällt, das ist, dafs in der ganzen uns spektroskopisch 
zugänglichen Sonnenatmosphäre so überaus wenige 
Metalloide nachgewiesen werden konnten. Wenn man 
Schwermetalle wie Gold, Quecksilber, Platin nicht in 
der umkehrenden Schicht findet, so möchte man das 
einfach so erklären, dafs diese Metalle, ihrem höheren 
spezifischen Gewicht entsprechend, sich unterhalb der 
Photosphäre aufhalten. Für Metalloide wie Schwefel, 
Phosphor und die Halogene besteht eine solche Prä- 
sumption nicht. Fehlen dieselben der Sonne wirklich? 
Sind sie in einfachere Stoffe, Sub- oder Protoelemente 
zerfallen? Oder können sie spektroskopisch blofs 
nicht identifiziert werden ? Das letztere ist sehr mög 
lich. Denn es gibt eine sehr grofse Anzahl Fraun 
hoferscher Linien, welche man nicht auf die im 
Lichtbogen oder Funken studierte Emission bekannter 
Grundstoffe zurückführen kann. Nun mufs man wohl 
berücksichtigen, dafs es von demselben Grundstoff 
mehrere Spektra gibt, welche seinen verschiedenen 
allotropen Zuständen entsprechen. In der Sonne mögen 
viele Elemente in allotropen Formen Vorkommen, die 
wir auf Erden nicht kennen, da man die Temperatur 
der Sonne nicht hersteilen kann, und deren Spektra 
folglich ebenfalls unbekannt sind. Aufserdem sind 
die bis jetzt bekannten Spektra der Metalloide, die 
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Baur, CiiemiscJie Kosmograpiiie
	        
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