Full text: Chemische Kosmographie

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lieh des Problems der Lebenskraft in weitsichtigster 
Weise folgendermafsen charakterisiert 1 ): 
»Ich glaube auch nicht, dafs die uns bekannten 
chemischen Gesetze zur Erklärung des organischen 
Lebens genügen. Setzen Sie aber den Fall, der Vor 
gang der organischen Entwicklung sei uns genau 
bekannt, meinen Sie nicht, dafs damit auch unsere 
Einsicht in die jetzt sogenannten chemischen Er 
scheinungen gewachsen wäre? Und würde sich die 
Kluft zwischen den Gesetzen des Organischen und 
Unorganischen vergröfsern oder verkleinern? Ich 
glaube das letztere, da wir dann umfassendere Gesetze 
kennen würden als gegenwärtig. Die Newtonsche 
Gravitation sagt uns mehr als der Spezialfall der 
Erdschwere. Vielleicht erscheint es dann als ein 
Wortstreit, wenn man sagt, die Bildung des Organi 
schen sei chemisch nicht verständlich, oder sie sei 
so verständlich.« 
M. H.! Ich komme zum Schlufs. Unter den 
vitalen Eigenschaften zählte ich nicht auf das Wachs 
tum der Organismen. Denn die Wachstumskraft der 
selben ist just dieselbe, mit der der Kristall in seiner 
übersättigten Lösung weiterwächst. Wie wir früher 
sahen, ist mit der Organisation ein Abfall an freier 
Energie verbunden, und es organisieren sich die Stoffe 
durch eigene unwiderstehliche Gewalt. Was die Fort 
pflanzung anbetrifft, so bedeutet diese ja auch ein 
l ) Unterm 26. VIII. 1897.
	        
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