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Der genaue Zusammenhang zwischen dem Sinne
eines chemischen Vorganges und der Wärmetönung
wird durch die Formel dargestellt
d ln K q
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Hierbei bedeutet q die Wärmetönung, T die ab
solute Temperatur, H die Gaskonstante, welche den
Wert 1,99 cal. hat, und K die Gleichgewichtskonstante
der Reaktion, nämlich den Zahlenwert des Produktes
der eventuell potenzierten Konzentrationen der be
teiligten Stoffe, wenn Gleichgewicht eingetreten ist.
Z. B. in dem Gleichgewicht 2H.J xt. H 2 + J 2 ist K
gegeben durch Cj 2 X Ch 2 X CFn, wo die indizierten C
Konzentrationen bedeuten. Die Formel für den Tem-
peratureinfhifs besagt nun, dafs die Änderung der
Zahl K mit der Temperatur dann positiv ist, wenn
die Wärmetönung negativ ist (und umgekehrt). Das
heilst, mit steigender Temperatur verschiebt sich das
Gleichgewicht in der Richtung der wärmeverschlucken
den Reaktion (Van t’Hoff.)
Schöne Beispiele der Bildung endothermer Ver
bindungen in hoher Temperatur sind die von Ber
the 1 o t ausgeführten Synthesen des Cyans und des
Acetylens im elektrischen Lichtbogen, indem er diesen
in einer Atmosphäre von Stickstoff, bezw. Wasser
stoff brennen liefs. In der Tat sind die Absorptions-
banden des Cyans im Sonnenspektrum nachgewiesen