Full text: Chemische Kosmographie

dampft, ihre Dampfspannung also nicht mehr viel 
unterhalb einer Atmosphäre liegt. 
Die Angaben der Temperatur der Sonne, sowie 
die der künstlichen Lichtquellen der Tabelle, deren 
leuchtende Teile aus Kohle bestehen, gelten für den 
Fall, dafs dieselben schwarze Körper sind. Für die 
Kohle trifft dies erfahrungsgemäfs nahe zu, ob auch 
für die Sonne, bleibt freilich dahingestellt; doch wird 
es dadurch wahrscheinlich gemacht, dafs für hohe 
Temperaturen die Strahlung aller Körper sich der des 
schwarzen Körpers annähert. 
Das Ergebnis ist also, dafs die effektive Tempe 
ratur der Sonne höchst wahrscheinlich gar keine un- 
fafslich hohe ist, so dafs man die chemischen Er 
fahrungen, die man im Lichtbogen und in den, wohl 
noch heifseren, starken Induktionsfunken macht, mit 
einiger Annäherung auf die Chemie der Sonne über 
tragen kann. 
Wir wollen nun versuchen, uns noch über die 
Formart (den »Aggregatzustand«) der Stoffe der Sonne 
zu orientieren. Man weifs, dafs das spez. Gewicht 
der Sonne nur 1,5 beträgt. Der Grad der A erdichtung 
der Sonnenmaterie ist also ein sehr geringer. Dies 
in Verbindung mit der hohen Temperatur macht es 
wahrscheinlich, dafs die Sonne ein Gasball ist. Doch 
legt der teleskopische Anblick der Photosphäre es nahe, 
diese letztere als von wolkiger Beschaffenheit anzu 
sehen, d. h. als bestehend aus festen Partikelchen
	        
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