baren Zustand über. Die einzige Änderung, die man
beim Erhitzen bemerkt, besteht in einer Verringerung
der Zähigkeit. Daher kann man die starren amorphen
Stoffe im Wesen den Flüssigkeiten zur Seite stellen
und zusammen mit den Gasen in eine grofse Kate
gorie zusammenfassen, welche durch die Riehtungs-
losigkeit ihrer Eigenschaften definiert ist. Diesem
amorphen oder isotropen Zustand steht der kristalli
sierte gegenüber, in dem die Eigenschaften eines
Stoffes, z. B. seine Lichtbrechung, von der Richtung
im Raume abhängig ist.
Man nahm früher an, dafs ein kristallisierter
Körper immer auch ein starrer ist, seitdem aber Leh
mann unter einigen organischen Stoffen fliefsende
Kristalle entdeckt hat, wird man zwischen kristallinisch
und starr zu unterscheiden haben.
Unsere gegenwärtige Frage heifst nun also präzis:
Kommen im Erdkern kristallisierte Körper vor? Zur
Entscheidung darüber werden wir experimentell unter
suchen müssen, wie sich der Schmelzpunkt der kristal
lisierten Stoffe mit dem Druck ändert.
Die Erfahrung lehrt, dafs der Schmelzpunkt mit
der Temperatur meistens steigt, manchmal, z. B. beim
Wasser, aber auch fällt, und die Thermodjmamik zeigt
den Zusammenhang dieser Erscheinung mit der Volum
änderung auf. Findet, wie beim Eis, ein Erstarren
unter Ausdehnung statt, so mufs gesteigerter Druck
den Schmelzpunkt erniedrigen und umgekehrt. Der