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endet in einem eutektischen Punkt, in dem beide
Minerale kristallisieren. Zweitens: die Reihenfolge
der Ausscheidungen hängt von dein Mengenverhältnis
der Bestandteile ab. Dies wird durch folgendes
Diagramm (Fig. 11) klar. Die
Punkte einer Linie A B sollen uns
alle möglichen Mischungen zweier
Silikate, etwa Olivin und Enstatit,
vorstellen. Der Punkt A soll dem
reinen Körper A und der Punkt
B dem reinen Körper B ent
sprechen. In A und B errichten
wir Senkrechte AC und BD, deren
Längen den Schmelztemperaturen
der Körper A und B entsprechen. Setzen wir nun
der Schmelze von A etwas B hinzu, so wird die
Erstarrung von A hierdurch nach den Gesetzen der
Lösungen erniedrigt. Dasselbe geschieht, wenn der
Schmelze von B etwas A hinzugefügt wird. Dabei
ist die hervorgebrachte Erniedrigung annähernd pro
portional der Menge des Zusatzes. Es gehen also von
C und D zwei gegeneinander geneigte Linien aus, welche
die Erstarrungspunkte sämtlicher Gemische von A
und B vorstellen. Diese Linien schneiden sich in
einem tiefsten Temperaturpunkte, in E, dem eutekti
schen Punkte, der einer bestimmten Zusammen
setzung der Schmelze entspricht. Hier scheiden sich
beide Körper A und B nebeneinander in bestimmten
Fig. 11.