Full text: Chemische Kosmographie

Sechste Vorlesung. 
Die geschmolzene Silikatschlacke der Erde, welche 
nach vollzogener Verbrennung der Elemente die Ober 
fläche des Planeten bedeckte, hat, wie andere Flüssig 
keiten, ein gewisses Lösevermögen für Gase, das um 
so gröfser ist, je stärker der Druck der letzteren ist. 
Nun lastete auf der Silikatschmelze zu jener Zeit, als es 
noch keine Meere und noch keine Kalksteingebirge gab, 
der ganze nach Hunderten von Atmosphären zählende 
atmosphärische Wasserdampf- und Kohlensäuredruck, 
der entstehen würde, wenn wir uns die Meere ver 
dampft, die Kalksteingebirge zersetzt und sämtliche 
Kohlenflöze der Welt verbrannt dächten. Unter 
diesen Umständen absorbierte das Magma beträcht 
liche Mengen von Wasser, Kohlensäure und anderen 
Gasen der damaligen Atmosphäre. Unmittelbares Zeug 
nis von dem Gasgehalt des Magmas liefern uns die 
zahllosen, mikroskopischen Wasser- und Kohlensäure- 
Einschlüsse in den Tiefengesteinen, insbesondere in 
den Quarzen der Granite, ferner die wasserhaltigen 
Gläser, z. B. die Obsidiane, die ca. 10 Gewichtsprozent 
oder 25 Volumprozent Wasser enthalten, sodann die
	        
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