Full text: Chemische Kosmographie

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lung dringt man ganz in das Quarzfeld ein, um es 
nicht wieder zu verlassen. Schliefslich bleibt bei 
niederer Temperatur eine Mutterlauge übrig, welche 
noch geringe Mengen von Kieselsäure und Alkali- 
aluminat enthält. Wichtig ist hierbei, einzusehen, 
dafs bei fortschreitender Kristallisation durch Ab 
kühlung das Verhältnis dieser beiden Bestandteile sich 
in der Lösung, bezw. Mutterlauge, nicht so verschiebt, 
dafs die Mutterlauge immer saurer wird, sondern es 
findet eher das Gegenteil statt: die Mutterlauge wird 
basischer. Bei tieferen Temperaturen scheidet sich 
aber aus solchen Lösungen nur Quarz aus, da eben 
das Beständigkeitsfeld für Orthoklas nach den tieferen 
Temperaturen hin auskeilt. Bei diesem Vorgang ent 
steht ersichtlich ein Gestein, dessen erste vollkommen 
ausgebildete Mineralart der Feldspat ist, während 
die zweite Ausscheidung, welche die übrigen Zwischen 
räume zwischen den Feldspatkristallen ausfüllt (in 
»allotriomorpher« Ausbildung), der Quarz ist. Das 
ist aber gerade die Struktur des Granits. Da nach 
Überschreitung der Linie A C der Feldspat unbe- 
ständig wird, so droht ihm die Wiederauflösung. 
Diese findet in der Natur jedenfalls auch häufig statt 
und dürfte zu dem sog. »quartz de corrosion« Ver 
anlassung geben. Die Betrachtung gibt auch weiter 
darüber Aufschlufs, dafs die jedenfalls bei tieferer Tem 
peratur erstarrten feinen Quarzapophysen keinen Feld 
spat enthalten: die Temperatur war dazu eben zu niedrig. 
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