83
lung dringt man ganz in das Quarzfeld ein, um es
nicht wieder zu verlassen. Schliefslich bleibt bei
niederer Temperatur eine Mutterlauge übrig, welche
noch geringe Mengen von Kieselsäure und Alkali-
aluminat enthält. Wichtig ist hierbei, einzusehen,
dafs bei fortschreitender Kristallisation durch Ab
kühlung das Verhältnis dieser beiden Bestandteile sich
in der Lösung, bezw. Mutterlauge, nicht so verschiebt,
dafs die Mutterlauge immer saurer wird, sondern es
findet eher das Gegenteil statt: die Mutterlauge wird
basischer. Bei tieferen Temperaturen scheidet sich
aber aus solchen Lösungen nur Quarz aus, da eben
das Beständigkeitsfeld für Orthoklas nach den tieferen
Temperaturen hin auskeilt. Bei diesem Vorgang ent
steht ersichtlich ein Gestein, dessen erste vollkommen
ausgebildete Mineralart der Feldspat ist, während
die zweite Ausscheidung, welche die übrigen Zwischen
räume zwischen den Feldspatkristallen ausfüllt (in
»allotriomorpher« Ausbildung), der Quarz ist. Das
ist aber gerade die Struktur des Granits. Da nach
Überschreitung der Linie A C der Feldspat unbe-
ständig wird, so droht ihm die Wiederauflösung.
Diese findet in der Natur jedenfalls auch häufig statt
und dürfte zu dem sog. »quartz de corrosion« Ver
anlassung geben. Die Betrachtung gibt auch weiter
darüber Aufschlufs, dafs die jedenfalls bei tieferer Tem
peratur erstarrten feinen Quarzapophysen keinen Feld
spat enthalten: die Temperatur war dazu eben zu niedrig.
6*