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Findet durch eine Kombination von Einengung'
und Abkühlung die Erstarrung entlang der Linie AG
statt, so erfolgt ein gleichzeitiges Kristallisieren
von Quarz und Feldspat, wie man es in Pegmatiten
und Schriftgraniten vor sich hat.
Das Modell, zu dessen Konstruktion Versuche
über die Breite des Orthoklasfeldes bei 500° C sowie
der Umstand gedient haben, dafs bei Temperaturen
unter 100° C und wahrscheinlich noch beträchtlich
darüber der Feldspat gegen Wasser unbeständig ist,
indem er in Quarz und Tonsubstanz zerlegt wird, ist
nun sicher unvollständig. Bevor der Punkt C erreicht
wird, dürfte die Feldspatfläche von einer Ton- bezw.
Kaolinfläche etwa entlang KK' geschnitten werden,
und ebenso wird die Feldspatfläche jedenfalls, bevor
B erreicht wird, geschnitten von einer Fläche für
Leucit etwa entlang 11 '.
Der allgemeine Schlufs, den wir aus dem Vor
stehenden ziehen, lautet dahin, dafs bei der Erstarrung
des Granites eine alkalihaltige Mutterlauge zurück
bleibt, und wir erkennen unschwer in den alkalischen
Sprudelquellen und Geysiren die letzten Reste der
selben. 1 ) Natürlich verbleiben in ihr aufser den Al
kalien noch eine gewisse Menge Kieselsäure sowie
die löslichen Chloride, Sulfate u. s. w., die das Magma
enthielt, dazu nimmt sie einen Teil der Kohlensäure
*) Vgl. E. Süfs, Eie Karlsbader Thermen. Vortrag ge
halten auf der Naturforscherversammlung in Karlsbad 1902.