Full text: Chemische Kosmographie

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Dampfspannung des gefrierenden Wassers 4 mm Hg, 
diejenige des schmelzenden Silbernitrats praktisch Null. 
Die Dampfspannung der Lösungen mufs sich 
also zwischen diesen Grenzen bewegen, sie wird bis 
zu einem Maximum bei M x ansteigen und dann bei 
sehr konzentrierten Lösungen wieder bis Null herab 
sinken. Es gibt also ein Gebiet hoher Salzkonzen 
trationen, nämlich zwischen M und F, wo bei fallender 
Temperatur, während Salz auskristallisiert, der Dampf 
druck steigt. Diese Verhältnisse können wir ohne 
weiteres auf die wasserhaltige Silikatschmelze über 
tragen. 
Ist also in der Tiefe ein Becken mit schmelz 
flüssigem Magma gegeben und fängt dasselbe an zu 
kristallisieren, so vermehrt sich sein Dampfdruck und 
es kann der Fall eintreten, dafs derselbe über den 
durch die überlagernden Gesteinsschichten hervor 
gebrachten Druck hinauswächst. Dann werden diese, 
ähnlich wie bei einer Dampfkesselexplosion, an einer 
Stelle auf bersten. Nach aufgehobenem Gegendruck 
brechen gewaltige Wasserdampfmassen hervor, sowie 
die anderen Gase, welche das Magma enthält, und 
schliefslich das entgaste Magma selbst, die Lava. Die 
plötzliche Gasentwickelung zerstäubt einen Teil der 
selben, sie wird als Asche emporgeschleudert, In den 
niedergefallenen Aschen, den Tuffen, findet man auch 
die Kristalle, welche sich vor der Eruption im Magma 
bereits ausgeschieden hatten. Besonders* interessant
	        
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