Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

80 
geschlossenen Gefässen beobachtet. Die bekannten Vinificatoren 
der Madame Gervais in Frankreich und des Hrn. Dr. Gail 
sind hierfür bestimmt. Bei der Behandlung der Weingährung 
wird hiervon umständlicher gesprochen werden. 
Technische Benützung des Wasserdanipfes in der 
Zymotechnie. 
Der Zymotechniker macht Anwendung vom Wasserdampfe 
zu Erhitzungen, Kochungen und Destillationen in der Bierbrauerei 
und Branntweinbrennerei. Die Grundsätze, auf welchen diese 
Anwendung beruht, wurden bereits angegeben. Es ist die grosse 
Menge gebundener Wärme, welche im Dampfe enthalten ist, ver 
möge welcher man mit 1 iS Dampf 5 '/ 8 ® Wasser vom Frost- 
puncte bis zum Siedepuncte erhitzen kann, die ihn dazu vor 
zugsweise eignet. Die allgemeinen Erscheinungen, welche dabei 
Statt finden — Vermehrung des absoluten Gewichtes und Vo 
lumens und Verdünnung der Flüssigkeit durch den darin con- 
densirten Dampf, wenn man die Erhitzung durch in die Flüssig 
keit unmittelbar einströmenden Dampf bewirkt — wurden bereits 
angegeben. Der Zymotechniker muss sie vorzugsweise berück 
sichtigen; denn in vielen Fällen wendet er diese Erhitzungs 
und Kochungs-Methode bei Flüssigkeiten an. Für gewisse Ko 
chungen und Destillationen ist nämlich die Anwendung des 
Dampfes ganz besonders geeignet, z. B. da, wo bei der Erhit 
zung über freiem Feuer ein Anbrennen der dicken Flüssigkeit 
zu befürchten wäre, dann da, wo es auf Schnelligkeit der Er 
hitzung ankommt, weil sich die dampferzeugende Feuerfläche der 
Dampfkessel durch zweckdienliche Construction derselben sehr 
vergrössern und dadurch die Erhitzung uud Dampfbildung be 
fördern lässt, was z. B. bei den gewöhnlichen Braupfannen und 
Destillirblasen nicht im gleichen Masse der Fall ist. 
Die Vortheile, welche die Dampf-Anwendung dem Zymo 
techniker gewährt, sind: 
a) Dass da im Dampfkessel kein Anbrennen Statt finden kann, 
die Verbrennung unter demselben immer auf das Lebhafteste
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.