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unterhalten werden darf und dabei der Brennstoff bei seiner
Verbrennung die grösste Wirkung hervorbringt.
b) dass man dem Dampferzeuger (Dampfkessel) eine solche
Construction geben kann, dass seine Feuerfläche bei dem gering
sten Rauminhalte desselben die grösste, mithin die durch die
Verbrennung frei gewordene Wärme auch möglichst vollkommen
zur Dampfbildung verwendet wird und dadurch zur Benutzung
gelangt;
c ) dass man mit einem einzigen hinreichend grossen Dampf
kessel und so mit einer Feuerung so viel leisten kann, als
sonst mit mehren Feuerungen, wodurch Zeit und Brennstoff - er
spart werden;
d) dass die Erhitzungen, Kochungen, Destillationen viel
schneller bewirkt werden können, und
e ) dass dabei auch nie ein Anbrennen der damit erhitzten
Flüssigkeiten Statt finden kann.
Diese aufgezählten Vortheile gewährt die äussere Dampfer
hitzung mit Anwendung eines Dampfbades und gespannter Dämpfe
am vollständigsten. Minder vollkommen erreicht man sie bei
Erhitzungen mittelst einströmenden Dampfes bei der Dampfde
stillation, indem dadurch
a) die Menge der Flüssigkeit vermehrt.
b ) dieselbe verdünnt, und
c) der Abtrieb bei Destillationen verzögert wird,
so dass die oben aufgezählten Vortheile dadurch eine wesentliche
Beeinträchtigung erleiden.
Die Destillation einströmenden Dampfes lässt sich daher
nur bei sehr zweckmässig construirten Apparaten, durch die
grössere Schnelligkeit des Betriebs und durch den Umstand
rechtfertigen, dass man damit Flüssigkeiten destilliren kann, die
eine solche Beschaffenheit besitzen, dass sie bei der Beheizung
der Kessel mit freiem Feuer anbrennen würden.
Einfluss der Wärme auf die Aeiisserung der
chemischen Verwandtschaft.
Die Wärme übt auch einen grossen Einfluss auf die che
mische Verwandtschaft der Körper, mithin auch auf die Gährungs-
Balling's Gährungschemie. I. 0