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ist bekannt, dass ein in Fäulniss begriffener Körper die Fällig
keit besitzt, andere, ähnlich zersetzbare Körper bei unmittel
barer Berührung ebenfalls zur Zersetzung, zur Fäulniss, zu dis-
poniren.
Die specifische Wärme des Stickgases ist = 0.2754, seine
specifische Schwere = 0.976 und das Atomengewicht des Stick
stoffes = 17.5.
Im isolirten Zustande kommt er in der Gährungschemie
nicht in Betracht.
Der Schwefel.
Der reine Schwefel hat in der Zymotechnie weniger Bedeu
tung. Man macht von demselben Gebrauch beim Schwefeln der
Weinwässer bei dem sogenannten Einschlaggeben, wobei er
zu schwefligsaurem Gase verbrennt und dieses diejenige Substanz
ist, welche wegen ihrer Fähigkeit den Sauerstoff' zu absorbiren,
die Selbstgährung des Mostes als auch das Sauerwerden der
Weine verzögert. Der Schwefel macht aber einen wesentlichen
Bestandtheil der Proteingebilde der Getreidesamen und der liefe
aus, welche aus ersteren entsteht. Wenn man den Kleber die
Proteingebilde oder die Hefe mit Aetzkalilauge erhitzt und die Flüs
sigkeit dann mit einer Säure versetzt, so entwickelt sich aus der
selben Schwefelwasserstoffgas. Dasselbe Gas entwickelt sich bei der
Fäulniss der genannten Substanzen, wodurch sich die Gegenwart
von Schwefel darin offenbart. In grösster Menge ist er im
Pflanzenleim enthalten.
Insofern der Schwefel zur Bildung der Hefe nothwendig
ist, erscheint derselbe sowie seine Gegenwart in den Proteinkör
pern für den Zymotechniker von Wichtigkeit. —
Der Schwefel ( Sulfur ) wird bezeichnet mit 8 und sein Mi
schungsgewicht = 20.00.
s
Der Phosphor.
Der Phosphor macht einen Bestandtheil einiger Proteinkör
per, des Fibrins und Albumins aus; in der Hefe wurde er bis