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à) Wasser, welches sich beim Kochen trübt, und
b) Wasser, das sich beim Kochen nicht trübt.
Das erstere Wasser enthält doppelt kohlensaure Salze (Kalk,
Bittererde, Eisenoxydul) aufgelöst, welche beim Kochen unter
Entwickelung eines Theils der Kohlensäure zersetzt und in ein
fache Carbonate verwandelt werden, die sich als im Wasser un
löslich daraus präcipitiren und es trüben.
Ein solches Wasser setzt im Dampfkessel sogenannten Kes
selstein ab. Man glaubt, es tauge minder beim Einquellen des
Getreides, indem sich dabei auch einfache Carbonate daraus prä
cipitiren, welche sich auf die Hülsen des Getreides niederschla-
gen, deren Poren verstopfen, das Eindringen des Wassers ver
hindern und dadurch das Einquellen verzögern; allein es ist
dies eine Befürchtung, die ungegründet scheint und auf keiner
richtigen praktischen Erfahrung beruht; denn es ist Thatsache,
dass das Einquellwasser des Getreides immer freie Kohlensäure
enthält, die sich während des Einquellens aus dem Samen bildet
und entwickelt, und in diesem Ealle dürfte eine Präcipitation von
einfachen Carbonaten aus dem Wasser kaum Statt finden.
Für den Maischprocess, als Zukühlwasser für die Brannt
weinmaische, ist dieses Wasser schädlich, weil es die freie Phos
phorsäure in den Maischen neutralisirt, und dadurch der Auflö
sung der hefebildenden Protei'nkörper hinderlich wird. Auf zwei
erlei Art kann es gereinigt werden, nämlich:
1) Durch Kochen und ruhiges Abstehen nach dem Kochen,
wobei sich die ausgeschiedenen einfachen Carbonate absetzen.
Dies erfordert Zeit und Brennstoff.
2) Durch gebrannten Kalk in Form von Kalkmilch. Der
Kalk nimmt denselben Antheil Kohlensäure aus den Bicarbona-
ten auf, der sich beim Kochen des Wassers verflüchtigt; es ent
steht dadurch unlöslicher, einfach kohlensaurer Kalk; die vor
dem in dem Wasser aufgelöst gewesenen Bicarbonate werden
durch Entziehung von Kohlensäure ebenfalls in einfache Carbo
nate verwandelt und dadurch im Wasser unlöslich. Beide wer
den präcipitirt; beim ruhigen Stehen setzen sie sich am Boden
ab; das darüber stehende Wasser wird klar, ist reiner und kann
verwendet werden. Es gehören dazu grosse Wasserbehälter und
Zeit, und deshalb dürften sich in der Praxis hierbei mancherlei
Schwierigkeiten zeigen. Es darf auch kein Kalküberschuss zu-