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Schlossberger gelangte bei der Untersuchung der He
fenzellen und ihres Inhaltes zu ähnlichen Resultaten.
Mitscherlich fand darin auch geringe Mengen von Schwefel
und Phosphor.
Letzterer bestimmte auch die feuerfesten Bestandtheile
der Hefe.
100 Gewichtstheile getrocknete Unterliefe gaben 7.51 bis
7.G6, 100 Gewichtstheile getrocknete Oberhefe (Presshefe), aber
764 pCt. Verbrennungsrückstand oder Asche. Darin waren ent
halten von der
Unterliefe
Oberhefe
Phosphorsäure
39.50 . .
. . . 41.8
Kali
28.30 . .
. . . 39.5
Phosphorsaure Magnesia
22.60 . .
. . . 16.8
Phosphorsaure Kalk . .
9.70 . .
... 2.3
100.00 . .
. . . 100.0
Diese Salze stammen vornemlich aus den verarbeiteten Ma
terialien, Getreide, Malz, Hopfen, Wasser, und waren in den
Malz- und Malzgetreidewürzen im aufgelüscten Zustande ent
halten.
Ein Anthöil davon geht nun in die Mischung der Hefe über,
der andere Theil derselben bleibt in der gegohrenen Flüssigkeit
im Bier oder in der reifen Branntweinmaische.
Es ist dadurch sicher gestellt, dass die gewöhnliche Hefe
besteht:
1) aus einer stickstofffreien organischen Substanz, der
Hefenzelle;
2) aus einer stickstoffhaltigen organischen Substanz, einem
Proteinkörper, welcher in ersterer eingeschlossen ist, dann
3) aus mineralischen Bestandteilen, hauptsächlich phos
phorsauren Salzen.
Eben so möchte es keinem Zweifel unterliegen, dass Hefe
sich nur in solchen zuckerhaltigen gährbaren Flüssigkeiten bilden
kann, welche die Stoffe enthalten, die zur Bildung der Hefe
notwendig sind.
Ueber die Art und Weise, wie sich die Hefe in gährenden
Flüssigkeiten reproducirt und vermehrt, hat man folgende Beob
achtungen gemacht.
Die Ob er liefe vermehrt sich durch Knospenbildung;