macht und sich dabei mit unvollkommenen Kenntnissen der
Attenuationsverhältnisse begnügt. Dem ist nun mit dem Vor
stehenden abgeholfen und dadurch ein neues Licht über den
Process der geistigen Gährung zur bessern Beurtheilung seines
Vorganges und seiner Producte verbreitet worden.
Genaueste Bestimmung der Attenuationsverhältnisse.
Im Vorstehenden wurde gelehrt, das Saccharometer zur
Prüfung der gährenden und gegoltenen Flüssigkeiten auf ihre
Attenuationsverhältnisse anzuwenden; allein das Saccharometer
ist eine Senkspindel, und bekanntlich liefern solche Instrumente
der Natur ihrer Construction und ihrer Anwendung gemäss nie
mals vollkommen genaue Angaben, indem diese
a) von der richtigen Construction des Instrumentes, dann
aber
b) auch von der Genauigkeit der Beobachtung seiner An
zeigen und
c) von dessen Empfindlichkeit abhängen,
wobei denn gewöhnlich kleine Fehler begangen werden, welche
zu Differenzen in den damit gemachten Bestimmungen führen.
Für die Beurtheilung des Gährungsverlaufes aus der schein
baren Attenuation, so wie zur Bestimmung der Concentration
der in die Gährung versetzten Flüssigkeit nach Saccharometer-
Procent-Anzeigen für die gewöhnlichen Zwecke ist der Gebrauch
eines richtig construirten Saccharometers vollkommen ausrei
chend. Für genaue gerichtliche oder cameralistische Untersu
chungen jedoch, wobei es sich um das Wohl oder Wehe der
gewerbtreibenden Partei oder um das Mein oder Dein der Sache
haudelt, und wo es auf eine genaue Bestimmung der Saccharo
meter-Anzeigen der gegolirenen und gekochten Flüssigkeiten, so
wie daraus auf jene der Attenuations-Differenz ankommt, woraus
nach der vorstehenden Anleitung die weitern Resultate durch
Rechnung gezogen werden sollen, da muss man mit der grössten
Gewissenhaftigkeit Vorgehen, und es ist daher für solche genaue
Untersuchungen nothwendig, die Saccharometer-Anzeigen der
genannten Flüssigkeiten nicht unmittelbar mit dem Saccharome
ter zu bestimmen, sondern vielmehr ihre Dichten bei 14° R.