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das warme Wasser vom obern Theile desselben (p, q, n) abge
lassen wird.
Auf der Tafel II ist der ganze Destillir-Apparat mit allen
seinen Theilen abgebildet.
a die Blase von Messingblech mit Hals;
b der Blasenhals;
c der Dreifuss als Untersatz derselben;
d die Weingeistlampe;
e die Kühlröhre auf den 2 Stativen g, h liegend;
1 die Verbindung des Blasenhalses mit der Kühlröhre mit
telst eines spitzen Korkstöpsels;
i der Abfluss des Destillats in das Fläschchen;
k das als Vorlage dienende Fläschchen;
1 das gläserne Vorrathsgefäss für kaltes Wasser zum Küh
len, auf einem Untersatz m stehend;
n das Sammelgefäss für das abfliessende warme Wasser;
o der Zufluss des kalten Kühlwassers in die Kühlröhre;
p der Abfluss des warmen Wassers aus der Kühlröhre;
q ein gedrehter Bindfaden, an welchem das warme Wasser
herabfliesst, ohne zu spritzen;
r ein Aufsatz von Messingblech auf die Weingeistlampe,
auf 4 Füssen stehend, um das Flackern der Flamme zu
verhindern und den Zug zu verstärken.
Da sich an diesem Destillir-Apparate nur 2 Fugen befinden,
die keinen grossen Umfang besitzen und schon mit dichten Kork
stöpseln gut geschlossen werden können, auch die Dämpfe
darin keine Spannung annehmen, um mit Gewalt durch die
Fugen herausgedrängt zu werden, so findet bei der Destillation
kein Verlust an Dampf oder Alkohol Statt, und aller gebildete
Dampf gelangt zur Condensation, welche mit dem genannten
Kühler ganz vollkommen erfolgt, und von da zur Aufsammlung
in das marquirte Fläschchen. Zwei Drittel von der gegohrenen
Flüssigkeit müssen abdestillirt werden, wobei man gewiss sein
kann, dass aller Alkohol aus dieser in das Destillat übergegan
gen ist.
Wenn man ein solches Destillat prüft, es sei aus gegolte
ner Zuckerlösung, Runkelrübensaft, Melasse, Wein und Bier
welcher Art immer, oder aus Branntweinmaische erzeugt, so
wird man immer linden, dass es mehr oder weniger sauer reagirt