Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

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und Essigsäure enthält Dieser Gehalt an Essigsäure, obwohl 
in den meisten Fällen höchst unbedeutend und nur eben durch 
die säuerliche Reaction des Destillats auf Lackmuspapier wahr 
nehmbar, vergrössert die Dichte desselben und ist dadurch der 
genauen Bestimmung seines Alkoholgehaltes hinderlich. Setzt 
man der Flüssigkeit in den Destillirkessel etwas gepulverte Kreide 
zu (ätzende Alkalien so wie kohlensaures Kali und Natron ver 
ursachen zu viel Aufschäumen), so kann man die Essigsäure 
fixiren, wodurch man ein Destillat erhält, welches frei von Essig 
säure ist und nicht mehr sauer reagirt. 
Indessen da die gegohrene Flüssigkeit bei der Destillation 
dennoch öfters überschäumt, wodurch eine Rectification des De 
stillats nothwendig wird, so thut man besser, diese Rectification 
zur Vorschrift zu machen und den Zusatz der Kreide bei der 
Rectification des Destillats zu wiederholen, wobei man letztere 
sehr rasch betreiben und in V ä Stunde beendigen kann. Man 
erlangt dadurch zugleich den Vortheil, ein alkoholreicheres De 
stillat zu erhalten, welches reiner ist und weniger Fuselöl ent 
hält. Vor der Rectification muss auch die Kühlröhre gereinigt 
werden, um das zweite reine Destillat nicht mit dem ersten un 
reinen, was noch der Kühlröhre abhängt, zu verunreinigen. 
Dazu wende ich eine ebenso weite, aber 1 % Zoll niedri 
gere Blase an, die mit demselben Kühlröhren-Apparate in Ver 
bindung gebracht wird, und das Destillat wird nun in einem 
tarirten Glasfläschchen aufgefangen, welches bei dem Puncte, 
wo es etwa 1400 Gran Wasser fasst, eine Marque hat, bis zu 
welcher man das Destillat darin ansammeln lässt. Es ist nun 
aller Alkohol aus den 3000 Gran der destillirten entkohlensäuer 
ten Flüssigkeit in dem zweiten Destillate vereinigt; es ist frei 
von Essigsäure, reiner, und enthält den Alkohol mit weniger 
Wasser vermischt, woraus sich nun der Gehalt an ersterem mit 
mehr Genauigkeit bestimmen lässt. In manchen Fällen kann 
eine einfache Destillation mit Zusatz von Kreide dabei genügen. 
Beim Ueberfüllen des ersten Destillats in die zweite niedrigere 
Blase wird die dem Fläschchen noch anhängende Flüssigkeit mit 
wenig Wasser nachgespült. 
So wie die Rectification beendigt ist, wird das mit einem 
eingeriebenen Glasstöpsel zu verschliessende, tarirte, als Vorlage 
dienende Fläschchen sammt Inhalt sogleich gewogen und dadurch
	        
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