Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

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3. Die hallymetrische Probe. 
Die hallymetrische Probe ward zuerst(1835) von Prof. Fuchs 
auf die Untersuchung und Bestimmung des Alkoholgehaltes der 
Biere angewendet, später aber von Prof. Zierl auch auf die 
Bestimmung des Alkoholgehaltes der Weine und Branntwein- 
maischen ausgedehnt. Sie gründet sich auf den Unterschied in 
der Auflöslichkeit des chemisch-reinen Kochsalzes in den gegoh- 
renen und gekochten Flüssigkeiten. 360 Gewichtstheile dieses 
Kochsalzes bedürfen 1000 Gewichtstheile Wasser, 1 Gewichtsthl. 
Kochsalzes bedarf 2.7778 Gewichtstheile Wasser zur Lösung. Die 
Menge des von einer wässerigen Flüssigkeit aufgelösten Koch 
salzes ist dem Wassergehalte derselben proportional. Aus der 
Menge des in derselben aufgelösten Kochsalzes kann man daher 
den Wassergehalt und nach Abzug dessen den Gehalt an jenen 
Substanzen bestimmen, welche in dem Wasser aufgelöst sich be 
fanden, z. B. Zucker, Malzextract. Der Alkohol dagegen bin 
det dem Kochsalz gegenüber eine gewisse Menge Wasser, und 
man erfährt daher bei der Auflösung des Kochsalzes in einer alko 
holhaltigen Flüssigkeit dadurch nicht den Alkoholgehalt, son 
dern den Gehalt der Flüssigkeit an einem Weingeist, dessen Was 
ser- und Alkoholgehalt unbekannt ist. Z. B. In 1000 Gran ge- 
gohrener Zuckerlösung werden 320 Gran des präparirten Koch 
salzes gebracht, und der von demselben unaufgelöset gebliebene 
Antheil im Hallymeter gemessen. Von diesepi zu der genannten 
Operation eigens construirten Instrumente und dem zur Probe 
gebrauchten Kochsalze hat das Verfahren den Namen erhalten. 
Es blieben 35 Gran Kochsalz ungelöset, so sind davon wirklich 
aufgelöst worden: 
320 — 35 = 285 Gran. 
und diese entsprechen einem Gehalte an freiem Wasser in der 
gegohrenen Flüssigkeit von 
285 X 2.7778 = 791.6 Gran. 
Demnach sind in der gegohrenen Flüssigkeit enthalten : 
1000 — 791.6 = 208.4 Gran Gesammtgehalt, d. i. fixe 
Bestandtheile und Weingeist. 
Um den Gehalt an Weingeist zu erfahren, ist es nothwen- 
dig, jenen an fixen Bestandteilen zu bestimmen, und von dem 
Gesammtgehalt in Abzug zu bringen. Den Gehalt der Flüssig
	        
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