Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und praktisch dargestellt (1. Band)

keit an fixen Bestandteilen erfährt man aber, durch Auflösen 
von Kochsalz in der gekochten gegohrenen Flüssigkeit, bei deren 
Bereitung man genau so verfährt, wie in der Attenuationslehre, 
bei der saccharometrischen Probe angegeben worden. 
In 1000 Gran dieser gekochten Flüssigkeit werden 360 Gran 
Kochsalz gebracht. Davon blieben nach Anzeige des Hallymeters 
25 Gran ungelöst; es wurden sonach aufgelöst 360 —■ 25 = 335 
Gran, und die gekochte Flüssigkeit enthielt Wasser: 
335 X 2.7778 = 930.5 Gran. 
An fixen Bestandteilen (Zucker, Extract) war demnach 
darin enthalten: 
1000 — 930.5 = 69.5 Gran 
und nun ergibt sich nach Abzug dieses vom Gesammtgehalt der 
Gehalt der gegohrenen Flüssigkeit an Weingeist: 
= 208.4 — 69.5 = 138.9 Gran. 
Schafhäutl hat (1848) in Dinglers polytechnischem Jour 
nal Bd. 109. S. 54 eine corrigirte Tabelle geliefert, worin der diesem 
Weingeist entsprechende Alkoholgehalt angegeben ist. Im vorlie 
genden Falle beträgt er 74,75 in 1000 Gran geistiger Flüssig 
keit oder 7.475 Procent. 
Zur Ausführung der hallymetrischen Probe gehört ein ein- 
gener Apparat, aus feiner Wage mit Stativ, Tausend-Grange 
wichtseinsatz, Hallymeter mit Stativ, Glaskölbchen, Weingeist 
lampe und mehreren! anderen Zubehör bestehend, dann an Mate 
rialien vornehmlich das zubereitete durchgesiebte, chemisch reine 
vollkommen trockene Kochsalz u. m. A. 
Eine genauere Einsicht in das zu befolgende Verfahren und 
die vollständigere Kenntniss des ganzen erforderlichen Apparats 
muss in den bezüglichen Abhandlungen gesucht werden. 
Nachdem zur Ausführung dieser Probe das Einkochen der 
gegohrenen Flüssigkeit nothwendig ist, und die saccharometrische 
Probe dieselbe Operation erfordert, halte ich nach meiner Erfah 
rung und Ueberzeugung dafür, dass dann eben so leicht die 
saccharometrische Bestimmung des Alkoholgehaltes eintreten 
kann, und dass diese ein richtigeres Resultat gibt. 
4. Die optische Probe. 
Die optische Probe wurde von Prof. Stein heil ursprüng 
lich angewendet, um zu erkennen, ob ein Bier in Vergleichung 
Balling's Gährungsckemie. I.
	        
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